Wien - Tief betroffen vom Ableben von "Krone"-Herausgeber Hans Dichand haben sich am Donnerstagnachmittag die Parteichefs von SPÖ, ÖVP, FPÖ und BZÖ sowie Bundespräsident Heinz Fischer gezeigt.

Faymann

"Hans Dichand war eine der großen Persönlichkeiten dieses Landes, ein begnadeter Blattmacher und Journalist, der im wahrsten Sinne des Wortes Geschichte geschrieben hat", erklärte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) in einer Aussendung.

Dichands beruflicher und unternehmerischer Werdegang prägten sowohl das Land als auch die Zeitungslandschaft, so Faymann. "Sein Leben war, neben seiner Familie und den vielfältigen Interessen für Kunst und Kultur, wesentlich von der Gründung, dem Auf- und Ausbau der 'Kronen Zeitung' bestimmt, die er zum auflagenstärksten und erfolgreichsten Blatt Österreichs machte. Er bestimmte die Medienlandschaft der Zweiten Republik wesentlich mit und lebte ein Leben für den Journalismus", erklärte der Kanzler. Familie und Beruf seien für Dichand die Lebensmittelpunkte gewesen. "Unsere Anteilnahme gilt seinen Angehörigen", schloss Faymann.

Fischer

Bundespräsident Heinz Fischer würdigte den verstorbenen "Kronen Zeitung"-Herausgeber als eine Persönlichkeit, die mehr als ein halbes Jahrhundert lang auf dem Mediensektor mit großem Einfluss tätig war und die Medienlandschaft entscheidend mitgeprägt habe. Der Bundespräsident wies auch auf das ausgeprägte Kunstinteresse Dichands hin. Der Familie des Verstorbenen drückte Fischer seine aufrichtige Anteilnahme aus.

Ostermayer

"Er war mit Leib und Seele Journalist", so Medienstaatssekretär Josef Ostermayer. "Dichand hat sich als Anwalt seiner Leserinnen und Leser gesehen. Er war mit Leib und Seele Journalist. Mein tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie." Österreich verliere mit Dichand eine starke journalistische Persönlichkeit. Er werde einen festen Platz in der österreichischen Geschichte und Mediengeschichte einnehmen, zeigte sich der Staatssekretär überzeugt.

Cap

Auch SPÖ-Klubobmann Josef Cap drückte sein tiefstes Beileid aus. "Hans Dichand war in seinem Wirken nicht immer unumstritten, hat jedoch wie kaum ein anderer Themen seiner Leserschaft erfolgreich angesprochen", meinte Cap in einer Aussendung.

Häupl

"Mit Hans Dichand verliert Österreich nicht nur eine große Persönlichkeit, sondern auch den erfolgreichsten Zeitungsmacher der Nachkriegsgeschichte", so der Wiener Bürgermeister Michael Häupl. Sein besonderes Gespür für politische Entwicklungen und die Meinung der Menschen quer durch das Land hätten ihn zu einem der ganz Großen der Medienszene gemacht. "Sein Erfolg wird weit über seinen Tod hinaus wirken."

Pröll

Vizekanzler Josef Pröll (ÖVP) würdigte Dichands "journalistisches Gespür" und seine "herausragende Qualität als Blattmacher". Österreich verliere damit "einen seiner herausragendsten Zeitungsmacher, der über alle Parteigrenzen hinweg geachtet wurde", so Pröll.  "Auch wenn es manchmal grundlegende Unterschiede in der Bewertung politischer Zusammenhänge gab, hat sich gezeigt, dass Hans Dichand wie kein anderer ein Gespür für die Themen und die Stimmungen der Bevölkerung gehabt hat", so der ÖVP-Chef, der Dichands Familie sein Mitgefühl aussprach.

Kopf

Auch für Klubchef Karlheinz Kopf hat Dichand "wie kein anderer" jahrzehntelang die Medienlandschaft Österreichs geprägt. "Er hat die Kronen Zeitung zur meistgelesenen Tageszeitung in Österreich gemacht und ihr einen politischen Einfluss verliehen, der zu vielen Diskussionen über Medienmacht Anlass gegeben hat und noch immer gibt." Die Kronen Zeitung bezeichnete er als "gewaltiges Lebenswerk und Vermächtnis" Dichands.

Leitl

Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl bezeichnete den verstorbenen Herausgeber als "unermüdlichen Journalisten und Zeitungsmacher, der mit Leib und Seele bis zuletzt die Kronenzeitung geprägt hat." Aber nicht nur die "Krone", sondern auch Österreich habe Dichand Jahrzehnte hindurch geprägt: "Oft kontroversiell, aber immer mit einem Gespür für die Anliegen der Österreicherinnen und Österreicher."

Marek

"Tiefe Betroffenheit" zeigte auch die Wiener VP-Chefin, Familienstaatssekretärin Christine Marek. Dichand habe über Jahrzehnte die österreichische Medienlandschaft entscheidend geprägt: "Er hat mit der Kronen Zeitung ein Medium geschaffen und geführt, das wie kein anderes die Stimmung der Menschen eingefangen und wiedergegeben hat." Das Land verliere mit Dichand einen großen Österreicher.

Glawischnig

Die Grünen würdigten Dichand als "äußerst erfolgreichen Zeitungsmacher", der sich "bei manchen umweltpolitischen Themen wie Hainburg oder Gentechnik" stark engagiert habe. Doch Dichand habe sich nicht mit dem "Vorhof der Macht" begnügt, erklärte Grünen-Chefin Eva Glawischnig. Dichand habe "in Grund- und Menschenrechtsfragen" zumeist Positionen verfolgt, "die bei vielen Menschen polarisierten und gegen die die Grünen deutlich Widerspruch erhoben". "Er war ein bedeutender Zeitungsmacher mit Schattenseiten, der Österreichs Medienlandschaft über Jahrzehnte geprägt hat", so die grüne Bundessprecherin.

Strache

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache erklärte via Aussendung, mit Dichand habe Österreich "einen großartigen Medienmacher und Menschen verloren", der das Land geprägt habe "wie kaum ein anderer". "Mein ganzes Mitgefühl gilt in dieser schweren Stunde seinen Angehörigen", betonte Strache. Kennzeichnend für Dichand sei seine "enge Verbindung zur Bevölkerung" gewesen, stets habe er sich der Sorgen und Anliegen der Bürger angenommen. Mit der "Kronenzeitung" habe Dichand eine weltweit einzigartige Erfolgsgeschichte geschrieben, so der FPÖ-Chef.

Bucher

BZÖ-Chef Josef Bucher meinte, Dichand sei ein "aufrechter Österreicher" gewesen, nie habe er sich korrumpieren lassen. Er habe Dichand persönlich als einen "sehr politischen Menschen kennen und schätzen gelernt", so Bucher. Dabei habe er sich nicht nur als Journalist und Zeitungsmacher einen großen Namen gemacht. "Vor allem anderen war es die Liebe zu Österreich, die ihn stets ausgezeichnet hat. Stets hatte er das Ohr an der Bevölkerung - und er hat ganz bewusst mit der 'Kronen Zeitung' über Jahrzehnte hinweg immer jene Themen und Problemkreise artikuliert, die den Österreicherinnen und Österreichern ein wichtiges Anliegen waren", so Bucher.

Scheuch

Auch FPK-Obmann Uwe Scheuch kondolierte den Hinterbliebenen Dichands. Mit dessen Tod habe die österreichische Medienlandschaft "eine legendäre Galionsfigur" verloren, erklärte er. 

Pröll

Der Tod des Herausgebers der "Kronen Zeitung" bedeute den "Verlust einer der wichtigsten Persönlichkeiten der österreichischen Publizistik der Nachkriegsära, die er Jahrzehnte lang geprägt hat", so Niederösterreichs LH Pröll. "Hans Dichand war ein mutiger und großer Zeitungsmacher in Österreich mit wachem Verstand und untrüglichem Spürsinn für die Geschichten, die Menschen bewegen."

Burgstaller

Auch Burgstaller würdigte das "Lebenswerk" Dichands. Er sei auch unter Kritik für Themen eingetreten, "die ihm persönlich wichtig waren". Er habe über Jahrzehnte "großes publizistisches und wirtschaftliches Geschick" bewiesen. Der Verstorbene habe "maßgeblichen Anteil daran, dass die 'Krone' - gemessen an der Bevölkerungszahl - zu einer der größten Tageszeitungen der Welt geworden sei, erklärte die Landeshauptfrau.

Dörfler

Tief betroffen zeigte sich Kärntens Landeshauptmann Dörfler. Mit Dichand verliere Österreich "einen legendären Medienzaren und Kärnten einen guten Freund." Dichand sei mit seiner Weisheit und Erfahrung nicht nur Visionär gewesen, sondern auch "Mahner und Warner vor Fehlentwicklungen", der "über Jahrzehnte hinweg" meinungsprägend gewesen sei.

Platter

Für Tirols LH Platter verlor Österreich mit Dichand eine "Herausgeber-Persönlichkeit, die die Entwicklung dieses Landes nicht nur als Beobachter begleitet, sondern auch nachhaltig mitgeprägt hat". Sein Erfolgsrezept sei gewesen, "stets den richtigen Riecher für die Stimmungslage in seiner Leserschaft" gehabt zu haben.

Pühringer

"Hans Dichand war ein furchtloser und großer Zeitungsmacher", zeigte sich Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (V) tief betroffen von dessen Tod. Er habe Zeit seines Lebens mit seiner Arbeit Geschichte geschrieben. Dichand habe mit viel Gespür für die Menschen und politischen Entwicklungen die Medienlandschaft in Österreich und Oberösterreich geprägt, so Pühringer.

Blecha

Als einen der "großen Pioniere des Journalismus" und einen der "erfolgreichsten Blattmacher Österreichs" bezeichnete Ex-Minister Karl Blecha den verstorbenen "Krone"-Herausgeber. Dichand habe bis zuletzt die Richtung in der "Kronen Zeitung" vorgegeben, sagte der Chef des SPÖ-Pensionistenverbandes. Dichand sei besonders der älteren Generation und deren Anliegen sehr verbunden gewesen. (APA)