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Auf Fertig-PCs und Notebooks finden sich oftmals unliebsame, vorinstallierte Programme - meist als Testversion. Die Folgen sogenannter "Bloatware" oder "Crapware" sind langwierige Systemstarts oder allgemeiner Performanceverlust. Ein Problem mit dem mittlerweile auch immer mehr Smartphone-Nutzer zu kämpfen haben.

Einzug

Komplett-PCs oder Notebooks werden in der Regel mit einem bestimmten Softwarepaket des jeweiligen Herstellers ausgeliefert. Darunter fallen Virenscanner ebenso wie Toolbars für den Browser oder Brennprogramme, zumeist in Form einer Demoversion.

Ein junges Beispiel dafür, dass Bloatware auch auf Smartphones zunehmenden Einzug hält, ist Samsungs "Galaxy S9000". Das in Österreich unter anderem bei A1 erhältliche Gerät arbeitet mit Android als Betriebssystem. Das Branding, sowohl von A1 als auch Samsung, reicht von einem mobilen TV-Player, über ein Service zum Musikdownload bis hin zu einer zweiten SMS-Applikation. Das Problem: ob man will oder nicht, die Applikationen lassen sich auf herkömmlichen Weg nicht entfernen. In welchem Ausmaß ein Smarthpone mit Bloatware versehen wird "ist unterschiedlich von Telefon zu Telefon und Anbieter zu Anbieter", erklärt HTC-Sprecher, Keith Nowak, gegenüber Wired.

Unliebsame Apps

Bislang war es so, dass Hersteller ihre Geräte mit wesentlichen Applikationen wie einer Kalender- oder Email-Funktion ausstatteten. Mittlerweile finden sich aber auch Applikationen und Widgets auf Smartphones, welche nur die stärksten Eigenschaften eines Geräts hervorheben sollen, wie Verantwortliche von Samsung und T-Mobile in den USA erklären. Beispiel dafür ist etwa "Road SMS", eine Anwendung welche sich unter den Samsung Apps befindet. Während des Schreibens einer SMS liefert die integrierte Kamera Live-Aufnahmen als Hintergrund, damit man den Weg nicht aus den Augen verliert.

Einigen Nutzern sind solche Applikationen ein Dorn im Auge, wie etwa das Konsumentenschutzmagazin "The Consumerist" berichtet. Auch in Foren erkundigen sich Nutzer häufig, wie sich die unliebsame Bloatware vom eigenen Android-Gerät entfernen lässt.

Zukunft

Während das Ausmaß an Bloatware auf PCs und Notebooks in der Vergangenheit geschrumpft ist, sind immer mehr Smartphones davon betroffen. Charles Golvin, Analyst bei Forrester Research, wirft Herstellern vor, damit zusätzliche Einnahmen erzielen zu wollen. Man habe damit eine weitere Einnahmequelle, neben hohen Internet- und Telefongebühren, entdeckt. Das bestätigt auch Keith Nowak von HTC.

Dass Bloatware auf Smartphones in Zukunft zu einem größeren Ärgernis wird, hält Golvin  für unwahrscheinlich. Der Ressourcenhunger solcher Anwendungen sei dafür ausschlaggebend, denn gerade auf Smartphones seien diese ein rares Gut. (pd)