Eisenstadt - Der Verdächtige im Fall Lydia D., dem verbrannten Mordopfer von Nickelsdorf, "steht kurz vor dem Haftrichter". Das sagte Oberstleutnant Norbert Janitsch vom Landeskriminalamt (LKA) Burgenland Montagmittag. "Der Haftrichter wird noch im Laufe des Tages entscheiden, ob der Mann in Untersuchungshaft kommt oder nicht", so Janitsch weiter.

Bei dem Verdächtigen soll es sich laut Medienberichten um den etwa 20 Jahre jüngeren Lebensgefährten der Frau handeln. "Das würde ich so nicht bestätigen, aber ein naher Kontakt existiert", so Janitsch. Der Mann sei "eine Person aus dem nahen Umfeld des Opfers". Genauere Angaben zum Alter sowie zur Herkunft bzw. zum Wohnort des Mannes werde er "zur Schonung des Verdächtigen" nicht machen. "Dazu gibt es keine Stellungnahme", sagte der Beamte.

Laut "Kurier" soll der Mann "nicht weit entfernt vom Auffindungsort jener Leiche der zuletzt umgebrachten Prostituierten" wohnhaft sein. Ein Zusammenhang mit den Frauenmorden im Mai und im Juni 2007 im Bezirk Gänserndorf ist laut Janitsch "nicht zu vernachlässigen, aber auch nicht das Gebot der Stunde", sagte der Einsatzleiter. "Für uns ist das derzeit irrelevant."

Ob der Mann in U-Haft kommt oder nicht, soll noch am Montag entschieden werden: "Das liegt in der Hand des Staatsanwaltes", so Janitsch. Der Verdächtige habe "zur Stunde noch keinen Anwalt".

Seit Bekanntwerden der Identität des Mordopfers - es handelt sich dabei um die 72-jährige Pensionistin Lydia D. aus Wien-Brigittenau - sei das LKA "überschüttet worden mit Hinweisen und Daten", sagte Janitsch. All diese Angaben würden nun sorgfältig überprüft.

Auch im Bundeskriminalamt (BK) zeigte man sich am Montag zurückhaltend, was eine mögliche Verbindung des Verdächtigen zu den anderen verbrannten Frauenleichen betrifft. Die Arbeitsgemeinschaft Frauenmorde wird jedenfalls bis auf weiteres fortgeführt. (APA)