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Der "beste Fernsehvertrag der Liga-Geschichte" ist besiegelt.

Foto: APA/Pfarrhofer

Wien - Genau einen Monat nach dem Auftakt zur höchsten österreichischen Fußball-Spielklasse sind die TV-Verträge der Bundesliga endgültig unter Dach und Fach.

Am Dienstag besiegelten Präsident Hans Rinner und Vorstand Georg Pangl gemeinsam mit ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Info-Direktor Elmar Oberhauser die Zusammenarbeit zwischen der Liga und dem ORF bis einschließlich der Saison 2012/13. Sky, der Pay-TV-Partner der Bundesliga, hatte den Kontrakt schon zuvor unterfertigt.

17 Millionen Euro pro Jahr

Der neue Vertrag soll der Liga kolportierte insgesamt 17 Millionen Euro (davon angeblich neun von Sky) pro Jahr bringen, auch wenn bei der offiziellen Unterzeichnung am Dienstag im ORF-Zentrum auf dem Küniglberg keine Zahlen genannt wurden. Rinner versicherte aber, dass es sich um den besten Fernsehvertrag der Liga-Geschichte handelt, und Pangl ergänzte: "Der Auftrag der Clubs war die bestmögliche Erlössteigerung bei der größtmöglichen Coverage, und das ist erreicht worden."

Oberhauser betonte, dass der ORF trotz schwieriger Verhandlungen den Sparkurs nicht verlassen habe. "Wir zahlen nicht mehr als bisher, wir haben nur umgeschichtet", sagte der Informationsdirektor, dessen Generaldirektor Wrabetz die Einigung wohlwollend zu Kenntnis nahm. "Als ich auf den Tag genau vor vier Jahren Generaldirektor wurde, war es mein Ziel, gemeinsam mit Oberhauser die Bundesliga in den ORF zurückzuholen, und das ist im Herbst 2006 gelungen."

Dank an Edlinger

Mit der Unterschrift unter die Verträge fanden die Verhandlungen erst nach über einem Jahr ihr Ende. Noch im Winter hatte alles darauf hingedeutet, dass die Liga ab dieser Saison nur noch auf Sky zu sehen sein könnte, ehe vor allem die Intervention von Rapid-Präsident Rudolf Edlinger doch noch die Wende brachte. "Ich möchte mich bei Rinner, Pangl und auch sehr bei Edlinger bedanken. Er hat das Ganze gedreht. Seine harte Haltung hat wesentlich zu diesem Ergebnis beigetragen", erklärte Oberhauser.

Im letzten offenen Verhandlungspunkt, der Ansetzung der Sonntag-Spiele, brachte Oberhauser seinen Willen durch. Sollten aufgrund von Europa-League-Einsätzen der Vereine mehr Spiele am Sonntag stattfinden, so wird nur eine um 18.30 Uhr und die restlichen um 16.00 Uhr angepfiffen. Dadurch ist eine intensivere Fußball-Berichterstattung in "Sport am Sonntag" gewährleistet.

Beginnzeiten

Im "Normalfall", also ohne vorangegangene Europa-League-Partien, werden vier Begegnungen am Samstag und eine am Sonntag (16.00 Uhr/ORF-Livespiel) durchgeführt. Das Auswahlrecht für das Sonntag-Spiel steht ausschließlich dem ORF zu (Oberhauser: "Das war für uns nicht verhandelbar"), am Samstag beginnt ein Match um 16.00 Uhr und die restlichen drei um 18.30 Uhr.

Eine Samstagabend-Sendung über den Bundesliga-Fußball steht derzeit nicht auf dem Sendeplan des ORF. "Es kann sein, dass sie noch kommt, es kann auch nicht sein", meinte Oberhauser. Bei englischen Runden findet ein Spiel am Dienstag statt, die vier übrigen (darunter das ORF-Match) gehen am Mittwoch in Szene. Anstoßzeit ist immer 20.30 Uhr.

Diese Regelung war in ihren Grundzügen schon vor Saisonbeginn festgelegt und auch so durchgezogen worden. "Die letzten Wochen haben gezeigt, dass wir auch in vertragslosem Zustand gut zusammenarbeiten können", sagte Wrabetz. (APA)