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Schlaff sorgt für "Dynamik",...

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...Fahnemann geht.

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Wien - Der Freitagabend erfolgte überraschende Abgang von Thomas Fahnemann als RHI-Konzernchef lässt die Wogen weiter hoch gehen. Der mittlerweile sanierte und vom Rohstoffboom profitierende Weltmarktführer bei aus Magnesit gewonnenen Feuerfestmaterialen, die in industriellen Öfen verwendet werden, heizte die Spekulationen durch beständiges Schweigen an. Fahnemann und Aufsichtsratschef Herbert Cordt waren für keine Stellungnahme zu erreichen, eine Konzernsprecherin wollte keinenKommentar über die Hintergründe abgeben.

Insider berichten, es sei zu Verwerfungen von Großaktionär Martin Schlaff und Fahnemann gekommen. Grund sei die vom Vorstand geplante Expansion gewesen, konkret Erweiterungen am Standort Brasilien. Schlaff, dem mehrere Vertreter im Aufsichtsrat - darunter sein Sohn David und Präsident Cordt zuzurechnen sind - habe bei dem Schritte gebremst, heißt es. Anschließend sei es in der Aufsichtsratssitzung zum Eklat gekommen. Ein Schlaff-Sprecher wollte sich ebenfalls nicht zu den Vorkommnissen äußern.

Zu hören ist, dass Fahnemann endlich ein seit längerem gesuchtes Akquisitionsprojekt in Brasilien gefunden habe. Dort entstehen derzeit mehrere Werke, unter anderem eines des Stahlkonzerns ThyssenKrupp. Zudem peilte der von Lenzing zu RHI gekommene Manager die Belieferung der nordamerikanischen Werke mit Rohstoff aus Südamerika an.

Bei den Investoren machte sich am Montag Verunsicherung breit. Die Aktie verlor in leicht positiven Umfeld rund drei Prozent und war damit Flop des Tages im Wiener Leitindex ATX. Seit Jahren gibt es einen großen Verschleiß an Managern. Nach dem Abgang von Helmuth Draxler Anfang 2007 verließ auch dessen Nachfolger Andreas Maier das Schiff, auch mehrere andere Vorstände hielten sich nicht lange. Auf Fahnemann folgt Henning Jensen. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24.8.2010)