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Laut Experten können die auch als "Barbie-Drogen" bezeichneten Präparate die Gesundheit gefährden.

Foto: AP/Mark Lennihan

Berlin - Österreichische und deutsche Gesundheitsbehörden warnen vor der Anwendung von Bräunungsmitteln mit Melanotan. Meist werden die Präparate über das Internet vertrieben und nicht nur zum Erreichen von Sonnenbräune ohne Strahlung angepriesen, sondern ebenso zur Gewichtsreduktion, zur Steigerung der Libido und gegen Potenzstörungen. "Braun, schlank und sexy dank eines selbsternannten Wundermittels - das ist ein gefährlicher Trugschluss. Ich warne dringend davor, unzureichend geprüfte und nicht zugelassene Arzneimittel einzunehmen", erklärt Erika Fink, Präsidentin der Bundesapothekerkammer.

Kein Arzneimittel

Die beiden Wirkstoffe Melanotan I und II sind Abwandlungsprodukte eines körpereigenen Hormons. Das Mittel ist unter verschiedenen Namen nur illegal zu erwerben, es gibt dafür keine Marktzulassung, sagte Alexander Hönel, Leiter des Instituts für Inspektionen bei der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Laut Experten können die auch als "Barbie-Drogen" bezeichneten Präparate die Gesundheit gefährden: Melanotan I und II wirken sich unter Umständen negativ auf das Immun- und das Herz-Kreislauf-System aus.

Zudem werden die Substanzen mit Gesundheitsproblemen wie Erbrechen, hohem Blutdruck und Rötungen im Gesicht in Zusammenhang gebracht. Bereits bestehende Muttermale können sich verdunkeln. Das erschwert die ärztliche Diagnose möglicherweise auftretender Entartungen und somit die Früherkennung von Hautkrebs. Einige Präparate müssen zudem unter die Haut gespritzt werden. Ohne entsprechende Schulung und Hygienemaßnahmen birgt dies ein hohes Risiko für Infektionen.

Die gesundheitsschädlichen Wirkungen des Mittels seien bisher Vermutungen aus kleinen Studien, sagte Ursula Sellerberg, Sprecherin der Bundesvereinigung laut der deutschen Nachrichtenagentur dpa. (sid/APA)