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Google will, dass sich seine Mitarbeiter wohlfühlen (und nicht zur Konkurrenz abwandern).

Foto: AP

Google hat offenbar damit zu kämpfen, dass rivalisierende Unternehmen wie Facebook dem Suchgiganten Mitarbeiter abspenstig machen. Um seine Talente bei sich zu behalten, will der Konzern zehn Prozent mehr Gehalt ausbezahlen, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Unternehmenskreise. Davon sollen demnach alle 23.000 Mitarbeiter profitieren.

Basisgehalt wichtiger als Bonuszahlungen

Die Befürchtungen kommen nicht von ungefähr. Rund zehn Prozent von Facebooks Mitarbeitern arbeiteten davor bei Google. Mit der Gehaltserhöhung wolle man nun die Moral erhöhen, wie CEO Eric Schmidt laut dem Bericht in einem E-Mail an die Mitarbeiter verkündet habe. "Wir wollen sichergehen, dass ihr euch für eure harte Arbeit belohnt fühlt", so Schmidt. Interne Untersuchungen hätten ergeben, dass das Gehalt für Google-Mitarbeiter wichtiger sei als etwa Bonuszahlungen oder Aktien. Ein Teil der Bonuszahlungen soll daher in die Basisgehälter übergehen.

Negative Auswirkung auf Aktie

Zudem bekämen alle Google-Mitarbeiter weltweit einen Weihnachtsbonus von 1.000 Dollar (717 Euro), berichtete Silicon Alley Insider, das auch den vollen Text der Schmidt-Mail online stellte. Die Gehaltsanhebung könne Google bis zu eine Milliarde Dollar im Jahr kosten, überschlug das Blog. Von Google gab es nur einen ausweichenden Kommentar. "Während wir üblicherweise keine Stellung zu internen Angelegenheiten nehmen, glauben wir, dass eine wettbewerbsfähige Bezahlung wichtig für die Zukunft des Unternehmens ist", sagte ein Sprecher. Analysten glauben, dass sich die Nachricht negativ auf den Aktienkurs auswirken könnte, da dadurch auch die Gewinnspanne beeinflusst werde.

Zusatzleistungen

Auch über Gehälter hinaus gilt Google mit zahlreichen Leistungen für Mitarbeiter - von kostenlosen Snacks bis hin zu Friseur, Reinigung und Fitness-Studio in der Zentrale - als einer der attraktivsten Arbeitgeber in den USA. Inzwischen hat der Internet- Konzern die sozialen Leistungen aber etwas zurückgefahren. Und viele talentierte Software-Entwickler oder Manager sehen größere Zukunftschancen bei jüngeren Unternehmen - allen voran beim weltgrößten Online-Netzwerk Facebook. Zuletzt war dorthin zum Beispiel der angesehene Software-Entwickler Lars Rasmussen gewechselt, der unter anderem den Kartendienst Google Maps und das Kommunikations-Programm Google Wave federführend mitentwickelt hatte. (red/APA)

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