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Prag - Ein internationales Team von Experten hat sich am Montag daran gemacht, einen über 400 Jahre alten möglichen Kriminalfall zu klären. Die Wissenschafter haben dafür in Prag die sterblichen Überreste des Astronomen Tycho Brahe (1546-1601) exhumiert. Ziel ist es, die genaue Todesursache des dänischen Wissenschafters, hier auf einer zeitgenössischen Darstellung, zu klären. Bisher ging man davon aus, dass Brahe an Nierenversagen starb, Spekulationen zufolge könnte der Astronom aber vorsätzlich vergiftet worden sein.

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"Wir wollen das gesamte Leben von Tycho Brahe untersuchen und nicht nur die Todesursache klären", sagte der Leiter des Expertenteams, Jens Vellev. "Von Analysen vor zehn Jahren wissen wir, dass er Quecksilber zu sich genommen hatte." Jetzt seien weitere Untersuchungen geplant, um herauszufinden, ob der Anteil des Quecksilbers zum Tod geführt haben kann.

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Dem dänischen Historiker Peter Andersen zufolge könnte Brahe auf Anordnung von König Christian IV. von Dänemark von einem entfernten Verwandten ermordet worden sein.

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Die Wissenschafter aus Dänemark und Tschechien werden die sterblichen Überreste Brahes vier Tage lang untersuchen. Etwa 40 bis 50 Personen sind laut tschechischem Denkmalschutzamt an der Öffnung der Grabstätte beteiligt. Am Freitag soll Brahes Leichnam im Rahmen einer feierlichen Messe in der Kirche der Mutter Gottes auf dem Tyn auf dem Prager Altstadtplatz wieder bestattet werden.

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Der dänische Astronom Tyge Ottesen Brahe zählt zu den bedeutendsten Wissenschaftern des ausgehenden 16. Jahrhunderts. Er hatte die These aufgestellt und vertreten, dass der Mond und die Sonne sich um die Erde drehen und die anderen Planeten die Sonne umkreisen. Die letzten beiden Jahre seines Lebens verbrachte Brahe in Prag, wo er im Dienst des Kaisers Rudolf II. stand.

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Foto: Svend Aage Mogensen, Aarhus University