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Wer sie nicht kennt: Daniela Katzenberger.

Foto: APA/dpa/Bimmer

Wer Ludwigshafen bisher nur mit dem "Tatort" und Lena Odenthal in Verbindung brachte, lernt heute dazu: Mit Wasserstoff behandelt das Haar, solariumgebräunt die Haut, rosa Lippen, tätowierte Augenbrauen, silikonverstärkte Oberweite: Daniela Katzenberger, so schrecklich, wie es sich liest. "Ja, ich denke, meine Kosmetikerin war an diesem Tag besoffen", bestätigt sie freimütig. Katzenberger ist die unumstrittene Königin des Unterschichtfernsehens. Und das ist gut so, denn die 24-Jährige liefert die derzeit schrägste Trash-Show im deutschsprachigen Fernsehen und verhilft dem Sender zu beständig hohen Quoten.

Nicht weil man die von Vox forcierten Strunzdummheiten der Kunstblondine lustig finden würde. Der Spaß von "Natürlich blond" liegt in der Frage, wie das "normale" Umfeld mit Katzenberger umgeht. In Alltagsbegegnungen mit der Ludwigshafener Provinz zeigt sich recht ungeniert, wie peinlich so ein "rechtschaffenes" Leben eines braven Bürger sein kann. Katzenberger lernt Autofahren, hilft der Familie am Bau, lernt in Mallorca Paragleiten. Und überall fragt man sich danach, wer eigentlich blöder ist: Katzenberger oder ihre Gegenüber.

Am Verkehrsübungsplatz erregte sich etwa der pensionierte Expolizist angesichts der Fahrkapriolen von Katzenbergers ebenso natürlich blonder Schwester: "Das iss nich' rechtens!", deliriert von "verkehrsberuhigter Zone" und belehrt: "Mäuslein, das war gar nix!" Natürlich fahren die beiden irgendwann winkend an ihm vorbei, ignorieren Stoppschilder und werden Geisterfahrer. Ein Racheakt, wie sich herausstellt: "Isch mag's nicht, wenn einer Mädle zu mir sagt." Vox verspricht für 2011 neue Folgen. Wir sind dabei. (Doris Priesching/DER STANDARD; Printausgabe, 22.11.2010)