"Die Ergebnisse sind so niederschmetternd, dass wir uns das übliche Theater der Schuldzuweisung ersparen können. Der neue PISA-Test ist ein vernichtendes Zeugnis für Jahrzehnte an Versäumnissen in der heimischen Bildungspolitik," sagt Ministerin Schmied im Interview mit der Tageszeitung Österreich. Sie kündigte einen Regierungspakt zur Schulreform an.

Auch die Opposition übt massive Kritik an der Bildungpolitik der letzten Jahre. Johann Gudenus, Klubomann der Wiener FPÖ, sieht in der "desaströsen Integrationspolitik" die Ursache für das schlechte Abschneiden und warnt vor der "rot-grünen Gesamtschule". Martin Walser, Bildungssprecher der Grünen ortet grobe Versäumnisse in der rot-schwarzen Bildungspolitik der letzen 20 Jahre. Auch er fordert eine Bildungsreform.

Amon verteidigt Regierung

ÖVP-Bildungssprecher Werner Amon wehrte sich und sagte, weder die amtierende Ministerin Claudia Schmied noch ihre Vorgänger seien für das punktuelle Ergebnis verantwortlich, berichtet der STANDARD.

Die SPÖ-nahe Aktion Kritischer Schüler (AKS) verlangt, dass die ÖVP nachsitzen müsse - die heute 15-Jährigen seien in der Amtszeit von Elisabeth Gehrer (ÖVP) eingeschult worden. Und ÖVP-Schülervertreter seien es gewesen, die in der Feldzeit der Studie zum Boykott aufgerufen hatten, was die Ergebnisse verfälscht haben könnte. (red, derStandard.at, 6.12.2010)