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Spontandemo nach dem Gewaltausbruch im Indoamericano-Park im Stadtteil Villa Soldati

Foto: AP/dapd/Natacha Pisarenko

Buenos Aire - Nach den tödlichen Auseinandersetzungen um einen von obdachlosen Ausländern besetzten Park in Buenos Aires hat die Polizei wieder die Kontrolle über das Gebiet übernommen. Argentiniens Staatschefin Cristina Kirchner wies die Polizei am Samstag (Ortszeit) an, den Park abzuriegeln, um die Ordnung wieder herzustellen und weitere Konflikte zu verhindern, wie ihr Kabinettschef Aníbal Fernandez sagte. Hunderte Polizisten umstellten daraufhin den Park, Polizeihubschrauber überflogen das Gelände.

Vier Todesopfer

Seit Tagen gehen Bewohner eines Mittelschicht-Viertels in Buenos Aires aggressiv gegen hunderte obdachlose Einwanderer aus Nachbarländern vor, die aus Protest gegen ihre Lage ein Zeltlager in einem Park aufgeschlagen haben. Vier Einwanderer fielen der Gewalt zum Opfer. Am Dienstag wurden eine Bolivianerin und ein Paraguayer bei einem Polizeieinsatz zur Räumung des Lagers im Park Indoamericano erschossen.

Die Polizei habe mit scharfer Munition geschossen, sagte ein Vertreter eines Vereins, der sich für Arme und Obdachlose einsetzt. Am Donnerstag starb ein Bolivianer bei Zusammenstößen mit Anrainern. Am Freitag wurde nach von der Polizei nicht bestätigten Angaben der Rettungskräfte ein 19-Jähriger erschossen.

Die Polizei hatte im Verlauf der Woche aufgegeben zu versuchen, den Park zu räumen. Daraufhin griffen die teilweise bewaffneten Anrainer die Obdachlosen an und zündeten deren Zelte an. Staatschefin Kirchner hatte den Einsatz der nationalen Polizei zunächst abgelehnt. In Argentinien leben rund 1,8 Millionen Bolivianer und eine ebenso große Zahl von Menschen aus Paraguay. (APA)