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Robert De Niro wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

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Natalie Portman nahm einen Golden Globe für ihre Rolle in "Black Swan" entgegen.

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Colin Firth wurde für seine Rolle in "The King's Speech" ausgezeichnet.

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Beverly Hills - Der Facebook-Film "The Social Network" ist der große Gewinner bei den Golden Globes. Der Streifen von Regisseur David Fincher erhielt in der Nacht auf Montag bei einer Gala in Beverly Hills vier der begehrten Auszeichnungen, darunter in den wichtigen Kategorien bester Film in der Sparte Drama und beste Regie. Die Golden Globes, die vom Verband der Auslandskorrespondenten in Hollywood vergeben werden, gelten traditionell als Gradmesser für die Erfolgsaussichten von Schauspielern und Filmen für die Oscars, die in diesem Jahr am 27. Februar verliehen werden.

Der Schauspieler und Regisseur Robert De Niro wurde mit einem Golden Globe für sein Lebenswerk geehrt. De Niro hat es sich nicht nehmen lassen, die Ehrung seines Lebenswerk in Beverly Hills mit scharfzüngigen Kommentaren zu würzen. Er witzelte, die Verleiher hätten wohl seinen letzten Film noch nicht gesehen, als sie ihm die Ehre zudachten. Er ist derzeit mit "Meine Frau, unsere Kinder und ich" in den Kinos.

"Eigene Kinder"

Seine Filme seien wie eigene Kinder für ihn, sagte De Niro bei der Annahme des Preises. "Allerdings sind meine Kinder teurer und kommen nicht im 3D-Format". Wie die Kinder müsse man auch seine Welt irgendwann in die Welt ziehen lassen "und auf ihren Erfolg hoffen".

Der zweifache Oscar-Preisträger De Niro ("Der Pate II", "Wie ein wilder Stier") hat in über 70 Filmen mitgespielt. Für sein Porträt des Boxers Jake La Motta in Scorseses "Wie ein wilder Stier" erhielt er 1981 auch einen Golden Globe als bester Darsteller. Insgesamt war er neunmal für die goldene Weltkugel nominiert, darunter mit Filmen wie "Taxi Driver" und "Kap der Angst".

De Niro führte auch selbst Regie ("Der gute Hirte", 2006) und hat mit seiner Produktionsfirma Tribeca das gleichnamige Filmfestival in New York gegründet.

Colin Firth und Natalie Portman

Als beste Schauspieler in der Sparte Drama wurden Colin Firth ("The King's Speech") und Natalie Portman ("Black Swan") geehrt. In der Kategorie Komödie/Musical gingen die Golden Globes an Annette Bening ("The Kids Are All Right") und Paul Giamatti ("Barney's Version"). Als beste Komödie wurde "The Kids Are All Right" ausgezeichnet, zudem wurde Hauptdarstellerin Annette Bening für ihre Verkörperung einer lesbischen Mutter geehrt.

Eher enttäuschend verlief die Golden-Globe-Nacht dagegen für den Historienfilm "The King's Speech", der mit sieben Nominierungen ins Rennen gegangen war. Der Boxfilm "The Fighter" bescherte Christian Bale und Melissa Leo Golden Globes als beste Nebendarsteller. Zum besten ausländischen Film wurde der dänische Streifen "In a Better World" gewählt. Der Film "The Tourist" des deutschen Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck ging leer aus, ebenso Hauptdarsteller Johnny Depp, obwohl er sogar für zwei Filme nominiert war.

25 Kategorien

Die Preise wurden in 25 Kategorien verliehen. Nicht nur Kinofilme, sondern auch TV-Formate wurden mit Golden Globes ausgezeichnet. Die Schauspielerin Katey Sagal und Steve Buscemi gewannen ihre ersten Globes für das TV-Drama "Boardwalk Empire". Sagal war in der Vergangenheit bereits vier Mal für ihre Darstellung als Mutter in der Comedy-Serie "Eine schrecklich nette Familie" nominiert, ging aber immer leer aus. "Boardwalk Empire" wurde zudem als beste Drama-Serie ausgezeichnet, in der Kategorie Komödie ging diese Ehrung an "Glee".

Österreich ging leer aus

Keinen Preis gab es heuer für Österreich. Die ORF-Koproduktion "Die Säulen der Erde" zog beim Rennen um die beste Fernsehproduktion den Kürzeren gegen das fünfstündige Terroristen-Epos "Carlos" des französischen Regisseurs Oliver Assayas. Immerhin: In dem Streifen über den venezuelanischen Terroristen wirkt die Wiener Schauspielerin Nora von Waldstätten mit. Im Vorjahr hatten Christoph Waltz und Michael Haneke Golden Globes erhalten.

Bestechungsvorwürfe

Kurz vor der Verleihung der Golden Globes wurden Bestechungsvorwürfe gegen Mitglieder der für die Vergabe der Auszeichnungen zuständigen Hollywood Foreign Press Association (HFPA) laut. Michael Russell, früherer HFPA-Pressesprecher, reichte am Donnerstag Klage gegen den Verband der Auslandskorrespondenten in Hollywood ein. So sollen Mitglieder des 90-köpfige Gremium für bestimmte Nominierungen mit Geldzahlungen entlohnt worden sein. Außerdem sollen Senderechte für das Schaulaufen der Stars auf dem roten Teppich an verhältnismäßig unbekannte Gruppen verkauft worden sein. Russell machte in der am Obersten Gericht von Los Angeles eingereichten Klage geltend, wegen seiner Bedenken von der HFPA entlassen worden zu sein.

Vor allem die drei Nominierungen für den von den Kritikern verrissenen Film "The Tourist" waren mit Kopfschütteln quittiert worden. Dagegen ging das meisterhafte Western-Remake "True Grit" der Coen-Brüder, ein Publikumsrenner und Kritikerfavorit, bei den Nominierungen völlig leer aus. (APA/Reuters)