ORF-Generaldirektor Wrabetz antwortet Dieter Brosz, Mediensprecher der Grüne. Er hatte zuvor die Frage gestellt: "Konnte Grasser Teilnehmerrunde von "Im Zentrum" beeinflussen?" und meinte, dass es nach journalistischen Kriterien "in keiner Weise nachvollziehbar war, die Aufdecker diverser Grasser-Skandale nicht einzuladen."

"Sehr geehrter Herr Abgeordneter,

betreffend Ihren Offenen Brief zur gestrigen „im Zentrum"-Sendung kann ich Ihnen mitteilen, dass von der zuständigen Fachredaktion die Zusammensetzung dieser „im Zentrum"-Diskussionsrunde nach journalistischen Kriterien getroffen wurde. Von der Redaktion wurde entschieden, keine parteipolitische Runde zu wählen, sondern Karl-Heinz Grasser mit Kritikern und Experten aus verschiedenen Bereichen zu konfrontieren. Dem Objektivitätsgebot wurde auch mit diesem Konzept zweifellos entsprochen.

Alle drei Diskutanten haben sich in kritischer Form mit dem Thema auseinandergesetzt. Die von Ihnen angesprochenen Abgeordneten zum Nationalrat, Gabriela Moser und Peter Pilz, kamen in der Vergangenheit oft in Sendungen des ORF zu den Vorwürfen gegen Herrn Grasser zu Wort, ebenso zahlreiche andere Abgeordnete verschiedener Parteien. Es wird sicher in der Zukunft Gelegenheiten geben, die Causa mit Vertretern politischer Parteien zu diskutieren.

Dieses Mal war es wie gesagt nicht das Konzept der Sendung, die übrigens auf außerordentlich großes Publikumsinteresse gestoßen ist.

Den Vorwurf des Verstoßes gegen das ORF-Gesetz weise ich daher zurück.

Mit freundlichen Grüßen
A.Wrabetz"