Berlin/Kairo  - Der ägyptische Generalstaatsanwalt ermittelt wegen des Anschlags auf die koptische Al-Qiddissine-Kirche in Alexandria gegen den früheren ägyptischen Innenminister Habib el-Adly. Es gehe um den Verdacht, dass er in das Sprengstoffattentat von 31. Dezember mit 24 Todesopfern verwickelt sein könnte, teilte die "Gesellschaft für bedrohte Völker" (GfbV) laut Kathpress am Dienstag in Göttingen unter Berufung auf einen Bericht des TV-Senders Al-Arabiya mit.

Britische Diplomaten und Geheimdienstmitarbeiter sollen demnach berichtet haben, dass el-Adly selbst Terrorkommandos gegen Kopten aufgebaut habe. Ziel sei gewesen, nach Anschlägen die Regierung von Präsident Hosni Mubarak als Retter vor dem Islamismus darzustellen.

Das ägyptische Innenministerium hatte mehrfach geänderte Versionen des Tatgeschehens präsentiert und schnell ausländische Attentäter des Terrornetzwerks Al-Kaida für das Blutbad verantwortlich gemacht. Die Planung des Anschlags schrieb Kairo der im Gaza-Streifen ansässigen "Armee des Islam" zu, die jedoch jede Beteiligung bestritt. (APA)