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Spinnenseide ist äußerst reißfest und dabei extrem dehnbar.  Computermodelle konnte nun einen Beitrag zur Erklärung für diese Eigenschaften leisten.

Foto: AP/Larry Steagall

Heidelberg - Spinnenfäden sind extrem elastisch und gleichzeitig äußerst reißfest. Forscher des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien (HITS) sind dem Geheimnis dieser natürlichen Wunderfaser jetzt noch ein Stück näher gekommen. Sie konnten in Computermodellen nachvollziehen, wie winzige weiche und unstrukturierte Einheiten einerseits mit geordneten Strukturen andererseits in der Spinnenseide zusammenwirken. Die weichen Einheiten sorgen demnach für die hohe Elastizität, und die steifen geordneten Bausteine für die Reißfestigkeit, schreiben die Wissenschaftler im Biophysical Journal.

"Die geordneten Strukturen kann man sich wie ein Gerüst mit Quer- und Längsbalken vorstellen, sie verknüpfen die unstrukturierten Einheiten", beschrieb die Forscherin Frauke Gräter das Prinzip. Bestünde die Spinnenseide nur aus den geordneten Strukturen, wäre sie brüchig.

Modell für den Nachbau

Die Forscher simulierten am Computer die Zusammensetzung der Spinnenseide. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass eine scheibenartige Anordnung der weichen Einheiten und der geordneten Strukturen hintereinander zu besseren Ergebnissen führt, als eine zufällige oder parallele Anordnung. Daraus lassen sich laut Gräter Modelle entwickeln, wie man die extrem elastische und reißfeste Faser nachbauen könnte. (red/APA)