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Paywall der News York Times lässt sich umgehen.

Foto: EPA

Die US-Tageszeitung New York Times plant die Einführung einer sogenannten "Paywall" und wird damit für einige Leser kostenpflichtig. Am 28. März soll die Zeitung ihre Bezahlschranke bringen, doch entdeckte ein kanadischer Entwickler bereits jetzt eine Lücke zur Umgehung der Paywall

Einfache Lösung

Das Bookmarklet "NYTClean", vom kanadischen Entwickler David Hayes, umgeht die Bezahlschranke - Hayes stellt die Software zur uneingeschränkten Nutzung im Internet bereit. Aufmerksam wurde der Entwickler auf den vermeintlichen Fehler im Rahmen eines Testlaufs in Kanada. Kostenpflichtig wird das Zeitungsangebot nach 20 gelesenen Artikel pro Monat. Ist die Grenze erreicht öffnet sich ein Popup-Fenster welches Nutzer zur Registrierung auffordert.

NYTClean zwingt Nutzer nicht zur Registrierung, es handelt sich dabei schlicht um ein kurzes in JavaScript geschriebenes Makro, das als Bookmark im Browser abgelegt wird. Die Bezahlschranke kann also mit wenigen Klicks überwunden werden und das obwohl die New York Times, laut Bloomberg, zwischen 40 und 50 Millionen US-Dollar für die Paywall bezahlte.

Preise

Ein vierwöchiges Abonnement des Online-Angebots der New York Times, Smartphones und Tablet-PCs eingeschlossen, soll 35 US-Dollar kosten. Wer die Seite ohne Smartphone ansurft zahlt 20 Dollar, ohne Tablet-PC kostet die NYT nur 15 Dollar. Bezieher eines Print-Abos der Zeitung besitzt muss für das Online-Angebot nicht extra zahlen, der Preis von 46,80 Dollar bleibt unverändert.

Keine Angst vor Umgehung

NYT-Verleger Arthur Sulzberger Jr. macht kein Geheimnis daraus, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt die kostenpflichtigen Inhalte ohne Bezahlen zu lesen. So hat man etwa Zugriff auf einen Artikel wenn man in den Ergebnislisten einer Suchmaschinen oder einem sozialen Netzwerk dem entsprechenden Link auf Twitter folgt.

Auch gebe es die Möglichkeit Cookies um Browser zu deaktivieren, so dass sich auf der Webseite nicht nachvollziehen lasse wieviele Artikel bereits gelesen wurden. Die Lösung mit NYT erscheint dabei aber wesentlich komfortabler. 

Martin Nisenholtz erklärte gegenüber "All Things Digital" bereits zuvor, dass man sich kaum Sorgen um möglich Lücken in der eigenen Paywall mache. Man werde nicht viel Arbeitskraft in das Stopfen von Sicherheitslecks investieren, da man ohnehin davon ausgehe, dass die Lücken kaum ausgenutzt würden. (red)

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