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Hacker drang in Sonys PlayStation Network ein

Foto: REUTERS/Yuriko Nakao

Dienstagnacht wurde es offiziell: Ein Hacker hat sich Zugriff auf Millionen Kundendaten von Nutzern des PlayStation Networks und des Multimedia-Dienstes Qriosity verschafft. Betroffen seien Informationen wie Name, Adresse und Account-Login, darüber hinaus sei auch nicht auszuschließen, dass Kreditkartendaten entwendet wurden. Betreiber Sony rät seinen Kunden daher, besonders genau nach möglichen Scam-Emails und anderen Betrügereien Ausschau zu halten, die Hacker zum Missbrauch der gestohlenen Daten anwenden könnten.

Keine Panik

So bedrohlich die Situation zunächst auch erscheint, raten Konsumentenschützer Ruhe zu bewahren, denn bei einem Schadfall müsste dem Gesetz nach nicht der Konsument für die Kosten aufkommen. "Dem Zahlungsdienstgesetz nach tritt der Schaden bei der Bank bzw. dem verantwortlichen Konzern ein", bestätigt Rechtsexperte Thomas Hirmke vom Verein für Konsumenteninformation gegenüber derStandard.at. Geschädigte Kunden würden nur dann zur Kasse gebeten, sollte ihnen "Fahrlässigkeit" nachgewiesen werden können, was hierbei nicht vorliege.

Entschädigung für PlayStation Plus-Kunden

Obgleich sich die Rechtslage im Detail unterscheidet, gehen auch britische und US-Konsumentenschützer davon aus, dass Sony für mögliche Schäden aufkommen muss. Gegenüber der Branchenplattform Eurogamer erklärte Analyst Michael Pachter, dass "Sony mit Finanzinstituten zusammenarbeiten werde, um für jegliche Schäden aufzukommen". Zuversichtlich sollten auch zahlende Abonnenten des PlayStation Plus-Dienstes sein, die zusätzlich zum kostenlosen Online-Dienst spezielle Services und Boni in Anspruch nehmen. "Sony ist natürlich dafür verantwortlich, PlayStation Plus-Kunden für den Ausfall des Netzwerks zu entschädigen. Ich bin sicher, dass sie etwas anbieten werden (etwa Gratis-Spiele), um Kunden für den Ausfall zu entschädigen."

Untersuchung im Gang

Unterdessen hat auch Sony selbst Kunden versichert, dass man die Beschwerden und Forderungen von Kunden entgegennehmen würde, sobald die betroffenen Dienste PlayStation Network und Qriosity wieder gesichert und online gebracht wurden. Vergangene Woche schaltete der Konzern die Netzwerke ab, nachdem ein Einbruch festgestellt wurde. Eine externe Sicherheitsfirma wurde daraufhin beauftragt, um den Vorfall zu untersuchen. Erst am Montag wurde klar, dass Kundendaten entwendet wurden, am Dienstag folgte die offizielle Bestätigung und Information der Konsumenten. (zw, derStandard.at, 27.4.2011)

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