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Aus Angst vor Pestiziden auf Obst grundsätzlich verzichten, ist der falsche Weg.

Foto: APA/Peter Steffen

Wien - Österreichs Schüler sind laut einer von Global 2000 untersuchten Stichprobe mit Pestiziden belastet - zwar keineswegs so stark, dass eine direkte gesundheitliche Relevanz bestünde, doch könnten durchaus Langzeitfolgen drohen, wie es heute, Dienstag, bei einer Pressekonferenz in Wien hieß. Die Umweltorganisation verlangt daher verpflichtende Bio-Schulbuffets, um zumindest eine Belastungsquelle auszuschalten. Dafür würde ein einfacher Erlass von Unterrichtsministerin Claudia Schmied genügen.

Nachdem im September 2010 eine Untersuchung an Schulbuffets ziemliche Belastungen des konventionellen Obstes ergeben hatte, testete Global 2000 nun - nicht repräsentativ - die Kids. Dabei wurde der Urin von fünf Wiener Schülern analysiert, was bei allen Belastungen mit Organophosphorverbindungen ergab.

Obst aus unbedenklicher Landwirtschaft

Die entsprechenden Pestizide werden in Österreich großräumig in der Landwirtschaft eingesetzt. Verschiedene Studien würden laut der Global 2000-Mitarbeiterin Daniela Hoffmann nahelegen, dass die Aufnahme von Organophosphaten negative Effekte hat - insbesondere auf die Hirnentwicklung und damit auch auf das Verhalten von Kindern und Jugendlichen.

Keinesfalls will man bei der Umweltorganisation, dass die Heranwachsenden aus Angst vor Pestiziden noch mehr Würstel und Pommes verspeisen. "Wir sind froh, wenn sie überhaupt Äpfel essen", betonte Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der Medizinischen Universität Wien. Allerdings sollten diese nach Möglichkeit aus einer unbedenklichen Landwirtschaft stammen. Und dies könnte durch einen einfachen Erlass des Unterrichtsministeriums, der Bio-Schulbuffets vorschreibt, gewährleistet werden. Damit würde der Bio-Gedanke auch in den Familien verbreitet werden, glaubt man bei Global 2000. (APA)