Die Facebook-Seite von Königshofer ist nicht mehr erreichbar

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Der "Königskommentar" über die Fristenlösung anlässlich der Anschläge von Norwegen

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Im Zuge der Debatte um eine "Abrüstung der Worte" sind gestern Hass-Postings auf der Facebook-Seite des freiheitlichen Mandatars Werner Königshofer ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt (derStandard.at berichtete). Daraufhin hatte FPÖ-Vize Norbert Hofer gegenüber der Gratiszeitung "Heute" von Königshofer "Mäßigung" und mehr Achtsamkeit bezüglich dessen Facebook-Freunden gefordert.

Facebook-Seite gelöscht

Anscheinend hatte Hofers Bitte insofern Wirkung, als dass Königshofers Facebook-Seite seit Mittwochnachmittag nicht mehr erreichbar ist (siehe Screenshot). Zuvor hatte Königshofer die Presseberichte über seine Pinnwand noch als "Naziblockwartmanier" der "linkslinken Systempresse" bezeichnet.

Königshofer ist allerdings immer noch auf seiner Homepage aktiv. Dort postete er am Dienstag einen Kommentar, in dem er die Terroranschläge in Norwegen in direkte Relation zur Fristenlösung stellt. Er kritisiert, dass "national und sozial eingestellte Menschen" in einen Topf mit Anhängern totalitärer Ideologien gestellt werden.

"Nach Oslo über Wert des Lebens nachdenken - auch über Fristenlösung"

Königshofer beklagt, dass die "Opfer dieser Bluttat für politische Zwecke instrumentalisiert" werden, tut dies jedoch selbst, indem er im nächsten Absatz folgendes schreibt: "Im Angesicht dieser schrecklichen Ereignisse in Norwegen sollte man in ganz Europa einmal tiefgehender über den Wert des menschlichen Lebens nachdenken. Auch darüber, dass in Europa jedes Jahr Millionen ungeborener Kinder schon im Mutterleib getötet werden."

Von derStandard.at auf diesen Kommentar angesprochen, meint FP-Vize Norbert Hofer, dass dies keine Mäßigung in seinem Sinne sei. "Abgesehen davon, dass es völlig verfehlt ist, die Fristenlösung mit dem Massaker in Norwegen zu vergleichen, ist eine Abschaffung der Fristenlösung auch überhaupt nicht Linie der FPÖ", so Hofer.

Hofer: "Hoffe, dass Besserung eintritt"

Der FP-Vizechef sagte, dass er heute eine Email an Königshofer gesandt hatte, in der er Königshofer darum bat, seine Facebook-Seite in Ordnung zu bringen. Ein persönliches Gespräch sei noch nicht möglich gewesen, da Königshofer "auf Kur" sei.

Über Konsequenzen will Hofer (noch) nicht sprechen: "Ich hoffe, dass Besserung eintritt. Man kann mit Königshofer persönlich vernünftig sprechen, ich hoffe, dass dies fruchtet." (red/derStandard.at, 27.7.2011)