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Das Foto "Aurora over Greenland" von Juan Carlos Casado zeigt den Nachthimmel über Süd-Grönland mit Nordlicht. Das Bild ist eines der Exponate der weltweit ersten rein digitalen Ausstellung, die Bilder und Videos der internationalen Plattform "The World at Night" (TWAN) präsentiert.

Foto: APA/JUAN CARLOS CASADO

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"Reaching for Heavens" des Fotografen Pekka Parvianien zeigt die Bewegung der Sterne um den Himmelspol in einer sternenklaren, arktischen Nacht in Finnland über mehrere Stunden hinweg.

Foto: APA/PEKKA PARVIAINEN

Linz - Die internationale Plattform "The World at Night" (TWAN) hat sich dem nächtlichen Sternenhimmel und seinem Schutz verschrieben. Im Linzer Ars Electronica Center (AEC) wird ab Freitag die weltweit erste rein digitale Ausstellung mit Bildern und Videos der 32 TWAN-Mitglieder sowie von Gästen präsentiert. TWAN-Gründer Babak A. Tafreshi, der österreichische Koordinator Johannes Stübler, der astronomische Berater der Ars Electronica, Dietmar Hager, und AEC-Leiter Christoph Kremer führten am Donnerstag die Presse durch die Schau.

Die Idee von TWAN sei, die Erde und den Himmel in einem Bild zu zeigen, ohne Tricks und Nachbearbeitung. "Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist die Herausforderung", so Tafreshi. Den Nachthimmel heute nur als Betätigungsfeld für Wissenschafter zu sehen, sei der falsche Ansatz, denn dieser Anblick sei "ein wesentlicher Teil unserer Natur", sagte der gebürtige Iraner. In einer Stadt sehe man jedoch die Schönheit des Firmaments nicht, weil die Lichtverschmutzung zu hoch sei, so der Fotograf.

Hager verdeutlichte mit einer Aufnahme Europas, wie hell der Kontinent ist, wenn es eigentlich dunkel wäre. "Wir haben das gesunde Augenmaß bei Licht in der Nacht verloren, das kostet Geld, verschluckt das Licht der Sterne und schädigt Mensch und Tier", sagte der Astrofotograf. Sein Zugang aus der Astrofotografie sei ein anderer als der von TWAN, doch beide wollen dasselbe vermitteln: Es lohne sich, zu den Sternen hoch zu schauen.

95 Fotografien

Die Ausstellung zeigt beeindruckende Aufnahmen, unter anderem von Sternbildern, dem heraufziehenden Vollmond über einem griechischen Tempel, eine Weitwinkelaufnahme einer totalen Sonnenfinsternis über der Antarktis und ein Video des Nachthimmels im Zeitraffer. 95 Fotografien aus der ganzen Welt können interaktiv auf einen Bildschirm geholt werden. "Daneben wird erklärt, was man sieht; man kann quasi eine Weltreise in der Nacht machen", so Kremer. Im Seminarraum gibt es eine Animation mit den schönsten Panoramaaufnahmen mit Musik von Thomas Nordwest.

In einer Nische werden die 32 aktuellen TWAN-Mitglieder vorgestellt, auf einem Monitor österreichische Fotografien, die auch in der Gäste-Galerie der Plattform zu sehen sind. Drei Österreicher sind derzeit im Gespräch für eine Mitgliedschaft, so Tafreshi. Den Kontakt zu TWAN hat Stübler über "Astronomers without borders" geknüpft. Die Idee sei, TWAN in einer schönen Ausstellung vorzustellen. Im Deep Space, dem 3D-Kino des AEC, sind mehrere Programme mit TWAN-Bildern zu sehen, Videoaufnahmen in Zeitraffer, die beeindruckende Einsichten erlauben.

Die Fotografen würden zu abgelegenen Orten gehen, um gute Bilder zu schießen. Mehrfachbelichtung sei erlaubt, so TWAN-Mitglied Gernot Meiser aus Deutschland. "Entscheidend ist aber der astronomische Background. Man muss wissen, wann welche Konstellation zu sehen ist." (APA)