Linz - "In der Vorbeugung der chronischen Migräne wirkt kaum eine der verfügbaren Behandlungen. Deshalb sind aktuelle Forschungsergebnisse erfreulich, die positive Effekte von Injektionen mit Botulinumtoxin ("Botox") in geeignete Muskelpartien des Kopfes, Gesichts und Nackens belegen", so Christian Lampl, Präsident elect der Österreichischen Schmerzgesellschaft anlässlich der 11. Österreichischen Schmerzwochen.

Aktuelle Studienergebnisse zeigen für Botox eine signifikante Reduktion der Kopfschmerztage von minus 8,5 Tagen pro vier Wochen und der Migränetage von minus 8,2. Bei Placebo betrug die Reduktion minus 6 bzw. minus 6,2 Tage. "Wenn man das weitgehende Fehlen sonstiger Optionen berücksichtigt, könnte Botox für bestimmte Patientengruppen eine Hilfe darstellen", so der Neurologe. "Auf welche Patienten das zutrifft, muss in weiteren Studien untersucht werden."

Etwa 10 Prozent der Bevölkerung leiden unter Migräne, wobei Frauen etwa dreimal häufiger betroffen sind als Männer. Eine chronische Migräne liegt vor, wenn Patienten aktuell an mehr als 15 Tagen pro Monat an Kopfschmerzen leiden, die mehr als 4 Stunden andauern und Migräne-Charakter aufweisen. Migräne ist das Jahresthema (2011/12) der internationalen Schmerzgesellschaft IASP. (red)