Innsbruck - Dem Vorstoß von Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle, die Medizinische Universität Innsbruck und die Universität Innsbruck als Stammfakultät wieder zusammenzulegen, hat nun Tirols Landeshauptmann Günther Platter Nachdruck verliehen. "Die Ausgliederung der Medizinischen Universität war ein Fehler", wurde Platter in der Samstagsausgabe der "TT" zitiert. Mitunter ausschlaggebend für die deutlichen Worte war der Tod eines dreijährigen Mädchens an der Innsbrucker Kinderklinik am 28. Oktober.

"Bis auf zusätzliche Verwaltungskosten und ständige Reibungsverluste hat die Abspaltung nichts gebracht", meinte der Landeshauptmann weiter. Bereits am Wochenende soll es laut dem Blatt Gespräche, kommende Woche soll es ein Treffen zwischen Platter, Tirols Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP), Medizin-Rektor Herbert Lochs und dem interimistischen Rektor der Uni Innsbruck, Tilmann Märk, geben. Platter kündigte für den Vorstoß Töchterles jedenfalls "volle Unterstützung" seinerseits an.

Der Landeshauptmann bezeichnete den jüngsten Vorfall als "sehr tragisch". Die Hintergründe müssten jetzt entsprechend rasch und lückenlos aufgeklärt werden, forderte er. "Gleichzeitig ist eine Strukturbereinigung überfällig", meinte Platter und bezog sich dabei neben der raschen Umsetzung der Strukturänderungen an der Kinderklinik - der Entwicklungsplan der Med-Uni sehe eine Reduktion von fünf auf drei Kliniken vor - auch auf eine Zusammenführung der beiden Innsbrucker Universitäten. (APA)