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Die 1997 von Macromedia gestartete Flash-Technik ist bisher ein zentraler Bestandteil der Firmenstrategie von Adobe Systems seit der Übernahme von Macromedia im Jahr 2005.

Auf mobilen Geräten hatte Flash aber einen schweren Stand - insbesondere seit der Entscheidung von Apple, die Technik auf iPhone und dem iPad-Tablet nicht zu unterstützen. Der neue Web-Standard HTML5 bieten einen großen Teil der Multimedia-Fähigkeiten von Flash und kommt ohne eigene Abspielsoftware wie den Flash Player oder ein spezielles Browser-Plugin aus.

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Adobe Systems hat die Bemühungen rund um eine Mobile-Version des Browser-Plugins begraben. Wie aus einer Konzernmitteilung hervorgeht, wird sich der Konzern künftig darauf konzentrieren, Flash-Entwickler dazu zu bringen, Apps mit Adobe AIR für alle App Stores umzusetzen. "Wir werden den Flash Player nicht länger für mobile Endgeräte und deren Betriebssysteme und Browser anpassen", so die offizielle Stellungnahme. Bestehende Flash-Versionen für Android und das Blackberry PlayBook werden nur noch mit kritischen Updates und Sicherheitspatches unterstützt. HTML 5 sei nun "die beste Lösung, um Browse-Inhalte auf mobile Plattformen zu bringen".

Sinneswandel   

Demnach dürften sich bei Adobe schlussendlich die Pragmatiker durchgesetzt haben. Flash, auf PCs weit verbreitet und für Web-Games, -Videos und -Werbung eingesetzt, fand auf mobilen Plattformen bisher eine weit geringere Verbreitung. Als stärkster Kritiker galt der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs, der das iPhone- und iPad-Betriebssystem iOS von dem Plug-in abschottete, weil es "ressourcenhungrig und fehlerhaft" sei. Flash Mobile wurde daraufhin von einer Reihe Apples Konkurrenten als Unterscheidungsmerkmal für ihre Smartphones und Tablets eingesetzt. Adobes Spitze dürfte beschlossen haben, dass sich der Entwicklungsaufwand nicht weiter lohne.

Andere Richtung eingeschlagen

Ein entscheidender Faktor ist dabei die Fokussierung von Flash auf "High-end"-Einsatzgebiete wie 3D-Games, Premium-Videos und Unternehmensanwendungen. So unterstützt Flash Player 11 für PC unter anderem die Hardware-Beschleunigung von 3D-Grafik. Für diese Anwendungen fehlt mobilen Endgeräten schlicht die Rechenkraft. Gleichzeitig konzentriert sich Adobe zunehmend auf die Unterstützung von Web-Standards wie HTML5 und CSS3.

Wandel

Flash Player 12 für PC ist laut Adobe bereits in Entwicklung und man sei sehr gespannt auf weitere Entwicklungen bei HTML5. Ein ganz anderes Zeichen für die Neuauslegung setzte die Konzernspitze am Dienstag, als man bekannt gab, 750 Mitarbeiter zu entlassen.

(zw, derStandard.at, 9.11.2011)

Update: Der Artikel wurde nachträglich ergänzt. Adobe hat die Einstellung von Flash Mobile mittlerweile bestätigt.