Auf der offiziellen Webpage verabschiedet sich LinEx bereits von seinen NutzerInnen - ohne weiter auf die Hintergründe einzugehen.

Grafik: LinEx

Eines der erfolgreichsten Linux-Projekte der vergangenen Jahre soll vor dem Aus stehen: Wie die spanische Zeitschrift "Público" in einem aktuellen Artikel berichtet, ist das Ende der Linux-Distribution "LinEx" beschlossene Sache, unklar bleibt dabei aber die reale Tragweite dieser Entscheidung.

Hintergrund

LinEx wurde für die spanische Region Extremadura entworfen, um in verschiedensten Bereichen der öffentlichen Verwaltung Kosten für den Computereinsatz zu sparen. Die Distribution kommt aktuell auf 70.000 Rechnern in Schulen und Universitäten zum Einsatz, dazu kommt die Verwendung für 15.000 Computer im Gesundheitsbereich. Damit gehört das 2002 initiierte Projekt zu den erfolgreichsten Open-Source-Migrationen weltweit.

Offene Fragen

Hinter dem geplanten Ende soll die aktuelle, konservative Regierung in Extremadura stecken, die "Partido Popular" (PP) ist seit Mai 2011 im Amt und will offenbar das angesehene Projekt der Vorgängerregierung wieder loswerden. Offen bleibt aber, ob diese Richtungsänderung auch wirklich eine ist, die über einen reinen Namenswechsel hinausgeht. Ist doch LinEx schon aktuell kaum mehr als ein umbenanntes Debian, da man über die Jahre viele der eigenen Anpassungen in das Upstream-Projekt "Debian Edu" einfließen hat lassen.

Unklarheiten

Während manche BeobachterInnen aus dieser Nachricht einen schleichenden Abgang von einer Open-Source-Strategie befürchten, verweisen andere wiederum darauf, dass künftig sogar noch weitere Migrationen von Windows weg geplant sind. In welche Richtung sich die Situation tatsächlich entwickelt, wird sich also wohl erst in den kommenden Monaten herausstellen. (red)