Addis Abeba/Wien/Berlin - Bei dem tödlichen Angriff auf eine Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens sind fünf Touristen ums Leben gekommen. Das bestätigte am Mittwoch der äthiopische Regierungssprecher Bereket Simon der Nachrichtenagentur dpa. Unter den Toten sei ein Deutscher. Die weiteren Opfer stammten aus Belgien, Italien, Ungarn und Australien. Der 22-köpfigen Reisegruppe sollen auch ein oder zwei Österreicher angehört haben, wie der Sprecher des Wiener Außenministeriums, Peter Launsky-Tieffenthal, bestätigte. Bisher sei es aber aufgrund der exponierten Lage des Gebiets, in dem die Reisegruppe unterwegs war, nicht möglich gewesen, diese Informationen zu verifizieren. Der Überfall ereignete sich demnach in der Danakil-Senke im Grenzgebiet zu Eritrea.

Das äthiopische Militär habe die Verwundeten in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Es werde vermutet, dass eritreische Rebellen hinter dem Angriff stecken. "Unsere Botschaft in Addis Abeba wurde heute von den deutschen Kollegen beziehungsweise von den deutschen Reiseveranstaltern darüber informiert, dass eine europäische Reisegruppe im Nordosten Äthiopiens, in der Danakil-Senke im Grenzgebiet zu Eritrea, in der Nacht auf heute überfallen worden ist", sagte Launsky-Tieffenthal. Dabei soll es "zu Toten, Verletzten und möglicherweise zu Entführten gekommen" sein. Die österreichische Botschaft sei nun in Zusammenarbeit mit deutschen Behörden dabei, das Schicksal der Reiseteilnehmer zu klären.

Reisewarnung

Launsky-Tieffenthal bestätigte, dass es für das betroffene Gebiet an der Grenze zu Eritrea schon seit 2007 eine Reisewarnung gebe. Dort sei es immer wieder zu Überfällen auf Reisende gekommen.

Laut den Zeitungsberichten geschah der Überfall auf die Reisegruppe in der Nähe des Vulkans Erta Ale in der Danakil-Wüste. Die Region ist einer der tiefsten Orte der Erde und wird vom Nomadenvolk der Afar bewohnt. Die Region ist extrem unwirtlich, heiß und arm, aber auch von großer landschaftlicher Schönheit. In dem Gebiet waren 2007 vier Briten und eine Französin entführt und nach knapp zwei Wochen unbeschadet gegen Lösegeld wieder freigelassen worden. Auch 2008 gab es mehrere Überfälle auf Reisegruppen. (APA)