HUD im Einsatz. (Vergrößern 1024 x 640)

Foto: Ubuntu

Mit der Unity-Oberfläche hat Ubuntu einen eigenen Weg eingeschlagen. Die GUI hat die Ubuntu-Entwickler zu einem neuen Bedienelement geführt, das Ubuntu-Finanzier Mark Shuttleworth nun in einem Blog-Post vorgestellt hat. HUD (Head-up-Display) soll ab Ubuntu 12.04 die bestehenden Menüs ergänzen. Später soll HUD sie sogar ersetzen.

Eingabemaske

Drückt man die "ALT"-Taste, erscheint eine Eingabemaske, in die man Befehle eingeben kann. Bei der Eingabe schlägt HUD bereits vor, was man eventuell machen möchte. Mit der Zeit lernt das Bedienelement dazu und schlägt häufig verwendete Befehle vor. HUD erkennt, wenn sich der Nutzer vertippt, und schlägt die wahrscheinlichste Funktion vor. Auch wenn man "Einstellungen" eingibt und es in der Anwendung nur die Funktion "Optionen" gibt, leitet HUD richtig weiter. HUD unterstützt Gtk- und Qt-Applikationen.

Details

Ted Gould hat technische Details über HUD veröffentlicht. HUD basiert auf dem Mechanismus, der in der aktuellen Ubuntu-Version 11.10 das Menü der aktiven Applikation am oberen Bildschirmrand anzeigt. Das Video zeigt, wie HUD funktioniert.

In Zukunft mit Sprachsteuerung

In Zukunft soll sich HUD nicht nur über die Tastatur steuern lassen. Es soll auch eine Sprachsteuerung implementiert werden. Laut Shuttleworth wird aber bereits durch die Steuerung per Tastatur das Arbeiten gegenüber der Arbeit mit der Maus beschleunigt werden.

"Vocabulary User Interface"

In der jetzigen Version vereinheitlicht HUD die Bedienung der Anwendungsmenüs. Oft befinden sich je nach Anwendung dieselben Funktionen in verschiedenen Menüs. (Einstellungen können unter "Bearbeiten", "Werkzeuge" oder "Extras" untergebracht sein.) Shuttleworth bezeichnet HUD als "Vocabulary User Interface" (VUI) und ist überzeugt, dass "es näher an den Gedankengängen der Nutzer" ist als das "Graphical User Interface" (GUI).

Menüs komplett ersetzen

Um HUD richtig einsetzen zu können, muss der Nutzer allerdings die Funktionen der Applikation kennen. Was HUD im Gegensatz zu den herkömmlichen Menüs nicht kann, ist, einen Überblick über die möglichen Funktionen zu geben. Daran arbeiten aber die Ubuntu-Entwickler bereits. Ist das geschafft, sollen die Menüs komplett aus Ubuntu verschwinden, schreibt Shuttleworth. (soc)