Michael Scheickl: "Das Liederschreiben ist mein Ding."

Foto: Michael Scheickl

An der Seite von Elisabeth Engstler trat Michael Scheickl 1982 für Österreich beim Song Contest an. Als Duo Mess gaben die beiden damals den Song "Sonntag" zum Besten und landeten auf Platz neun. 

Danach hat der Künstler bis Ende der 1980er Jahre auch als Produzent gearbeitet und andere Künstler und Musik für Werbung produziert. "Ohne den Song Contest wären die ganzen Angebote aus der Werbung nicht gekommen, andere Künstler sind auf mich aufmerksam geworden. Das war ein gutes Sprungbrett", sagt der heute 54-Jährige.

Produzent für Jazz Gitti

Produziert hat er etwa die Gruppe Joy - sie hatte den Hit "Touch by Touch". Der damalige Joy-Sänger ist der heutige Kopf der Seer, Fred Jaklitsch. Nach ein paar Produktionen, die weniger erfolgreich waren, ist Scheickl 1988 zum Team von Jazz Gitti gestoßen, als Schreiber und Produzent. "Ich hatte das Glück, ihre großen Hits zu schreiben", so Scheickl. Einer davon war "Kränk di net". Anfang der 1990er Jahre erhielt er gemeinsam mit Jazz Gitti den World Music Award in Monaco. Bis 1998 arbeitete er mit der Sängerin zusammen. "Das Liederschreiben ist mein Ding, ich bin nicht so die Rampensau", erzählt er.

Mosaro

Seit Ende der 1990er arbeitete er an einem Soloprojekt unter dem Pseudonym Mosaro. Bis vor kurzem habe er sich stark seiner "spirituellen Entwicklung" gewidmet und eher zurückgezogen gelebt. In dieser Zeit war der Künstler in der Eso-Szene präsent. Sein "Körperzellenrock" wurde zum Selbstläufer auf YouTube. "Jede Zelle meines Körpers ist glücklich, jede Körperzelle fühlt sich wohl. Jede Zelle, an jeder Stelle, jede Zelle ist voll gut drauf." So lautet der Text. Scheickl trat mit seiner Partnerin Astrid Kuby damit vor Publikum auf. Die "Süddeutsche" fragte in ihrer Rubrik "Internetvideo der Woche" 2008: "Irres Sektenritual oder Glücksgesang?". Scheickl steht heute noch "voll und ganz dahinter", wie er erzählt.

Diese Veranstaltungen macht er aber nicht mehr. Er produziere wieder Künstler - etwa Andreas Gaudmann, einen Newcomer, der voriges Jahr entdeckt worden sei, sowie Pete Art. "Zurzeit arbeite ich wieder an ganz normalen Dingen", sagt Scheickl. (mat, derStandard.at, 7.3.2012)