TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher rüffelte "ZiB 1"-Chefin Lisa Totzauer per Mail, weil sie in einer Grafik auf die Möglichkeit von Parteispenden aus dem Umfeld der Arbeiterkammer hinwies - de facto kämen die Spenden von den Fraktionen der Arbeiterkammer, das habe die "ZiB" missverständlich formuliert.

Dittlbacher verlangte, das "richtigzustellen". Totzauer ließ ihn damit offenbar abblitzen, der Politologe und Parteispendenexperte Hubert Sickinger habe ihr die Korrektheit der Grafik bestätigt. Und, schau an, der Mailverkehr fand seinen Weg auch schon in die Freitag-"Krone". Dort gleich einer der Aufmacher der Innenpolitik. 

"Falsche Schlüsse"

Dass es keine Parteispenden von Arbeiterkammern gebe, sei ein "Faktum, das von niemandem angezweifelt wird", so Dittlbacher, der von keiner Intervention sprechen will. Der Zuschauer habe aus dem Beitrag und vor allem aus der darin verwendeten Grafik, in der das Logo der Arbeiterkammer verwendet wurde, "falsche Schlüsse ziehen können". "Die Botschaft, die hier wiedergegeben wurde, war falsch", so der TV-Chefredakteur, "und es ist eine Aufgabe als Chefredakteur, missverständliche Formulierungen richtig zu stellen".

Totzauer hatte in ihrem Schreiben an Dittlbacher, das ebenfalls von "Krone.at" veröffentlicht wurde, konstatiert, dass die im beanstandeten Beitrag gezeigte Grafik "nur richtig" war. Indirekt erwähnte sie auch die Intervention der Arbeiterkammer, indem sie schrieb: "Sollte sich die Arbeiterkammer erneut an dich wenden, kannst du dich darauf berufen, dass die Aussage der Grafik nicht unterstellt, dass die Arbeiterkammer direkt eine Partei finanziert, sondern die Grafik hat lediglich die Gesetzeslage vorgestellt, die vorsieht, dass Parteien Spenden von Kammern nicht deklarieren müssen."

Laut "Krone.at" wurde der Beitrag am nächsten Tag berichtigt. Eine Sprecherin erklärte am Ende des Beitrags, dass die Arbeiterkammer ein Parteispendenverbot für alle Interessensvertretungen befürworte und das selbst vor Jahren so umgesetzt habe. (fid/APA)