Rechts das ATV-3 mit seinen x-förmig angeordneten Solarzellen kurz vor dem Kontakt mit dem Service Modul Swesda.

Foto: NASA TV

Paris - Der europäische Raumtransporter "Edoardo Amaldi" hat um 00.31 Uhr MESZ automatisch am russischen Service Modul Swesda der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Dies teilte die Europäische Weltraumbehörde ESA mit. Das insgesamt 20 Tonnen schwere ATV-3 (Automated Transfer Vehicle) war am Freitag mit 7,2 Tonnen Nachschub an Bord einer Ariane 5-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana gestartet. Am Freitag soll mit dem Entladen begonnen werden.

Neben einem neuen Ventilator für das Forschungslabor "Columbus" und einer Anlage für biologische Experimente werden auch Briefe für die sechs Besatzungsmitglieder und Zahnpasta in verschiedenen Geschmacksrichtungen an Bord sein. Weiter an Bord sind insgesamt vier Tonnen Treibstoff, Wasser und Gas. Mit dem Triebwerk des angedockten Frachters soll die ISS bei Bedarf auch Weltraumschrott ausweichen und den Höhenverlust der ISS durch Anhebungsmanöver ausgleichen.

Müllabfuhr

Am Ende der rund 450 Millionen Euro teuren Mission wird die ISS-Crew "Edoardo Amaldi" mit Müll beladen. Nach dem Abdocken von der ISS soll der Frachter in der Atmosphäre verglühen. Das nach dem italienischen Physiker Edoardo Amaldi benannte Modell ist bereits der dritte ATV. Bis 2014 werden zwei weitere Modelle folgen. Dann stellt die Esa den Bau dieser Versorgungsschiffe ein. Zurzeit untersucht sie, wie diese weiterentwickelt werden könnten.


Das Video zeigt die langsame Annäherung und das Anlegen des ATV-3 an die ISS. Quelle: NASA/Youtube

Die ISS ist seit zwölf Jahren permanent bewohnt. Derzeit befinden sich auf der Raumstation die Russen Oleg Kononenko, Anton Schkaplerow und Anatoli Iwanischin, die US-Astronauten Dan Burbank und Don Pettit sowie der Niederländer Andre Kuipers. (APA/red, derstandard.at, 29.3.2012)