Krems - Nach dem Tod von zwei Männern aus Wien und Niederösterreich, die ein und dieselbe Bekannte hatten und unter rätselhaften Umständen gestorben sein sollen, ist eine Frau verhaftet worden. Franz Hütter, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, hat am Freitagvormittag einen Vorabbericht der Tageszeitung "Österreich" bestätigt. Es bestehe Mordverdacht gegen die 51-Jährige.

Die Frau wird mit dem Ableben eines Niederösterreichers (61) und eines Wieners (68) in Verbindung gebracht. Die Männer seien "unter auffallend ähnlichen Umständen" gestorben, schrieben etwa die Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) jüngst in der Lokalausgabe Krems/Kamptal. Beide hätten sich laut Aussagen von Angehörigen bester Gesundheit erfreut, bis sie ihre spätere Lebensgefährtin und Pflegerin kennenlernten. Der Haftbefehl sei von der Staatsanwaltschaft Krems ausgestellt worden, sagte Hütter. 

Angeblich Arsen-Rückstände gefunden

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Krems gegen die 51-Jährige liefen bereits seit einigen Wochen. Bis Freitag hatte es seitens der Anklagebehörde jedoch geheißen, es würde u.a. hinsichtlich unterlassener Hilfeleistung und wegen vermögensrechtlicher Delikte erhoben.

Der 68-Jährige aus Wien ist laut "Österreich" vom Sachverständigen Wolfgang Denk unter die Lupe genommen worden, der 61 Jahre alte Niederösterreicher auf der Gerichtsmedizin in Wien. Es habe keine Exhumierungen gegeben, die Männer seien anhand von Gewebeproben, die vor dem jeweiligen Begräbnis entnommen wurden, untersucht worden. In beiden Fällen dürften Rückstände von Arsen festgestellt worden sein, so die Zeitung.

Möglicherweise Exhumierung

Bei der Frau soll Gift gefunden worden sein, heißt es im "Kurier". Die Tochter eines Toten berichtete demnach, dass die Körper der Männer schon in den kommenden Tagen exhumiert werden sollen. Franz Hütter, Sprecher der Staatsanwaltschaft Krems, bestätigt eine "zeitnahe" Exhumierung. Außerdem lägen keine weiteren Verdachtsfälle gegen die Beschuldigte vor.

Das Bundeskriminalamt (BK) ist entgegen ersten Medienberichten nicht an den Ermittlungen beteiligt. Laut Sprecherin Silvia Strasser hat das BK den Info-Austausch zwischen den Landeskriminalämtern Wien und Niederösterreich koordiniert, aber keine aktiven Ermittlungen geleitet. (APA, 30.3.2012)