Foto: Microsoft

Ein Zwölfjähriger hat in den vergangenen Monaten 1.150 Pfund für Spiele und andere Downloads auf Xbox Live ausgegeben. Doch statt von den Eltern gerügt zu werden, gibt der Vater, Sam G., nun Microsoft die Schuld an dem Shopping-Wahn. Der Grund: Die bei Xbox Live eingesetzte Währung "Microsoft Points" habe seinen Sohn nicht erkennen lassen, dass es sich um echtes Geld handelt.

Beschwerde

Vor sechs Monaten hatte sich Sam G. zum ersten Mal bei Microsofts Kundendienst beschwert, bislang sei aber keine Rückmeldung erfolgt. "Er hatte nicht begriffen, dass es echtes Geld kostet", sagte der Vater gegenüber der Tageszeitung "Daily Mail". "Seiten wie Ebay und iTunes fragen stets nach einem Passwort, bevor man einen Einkauf tätigt, bei Xbox Live drückt man nur einen Knopf, und das Geld ist weg."

Eine Entschuldigung wäre zwar "nett", doch Herr G. wolle vor allem mehr Transparenz, um ähnliche Probleme in Zukunft verhindern zu können.

Maßnahmen vorhanden

In einer Reaktion auf die Medienberichte erklärte Microsoft, dass der Preis eines Download-Inhalts während des Kaufvorgangs angegeben werde. Zudem gebe es eine Reihe von Kindersicherungsfunktionen, mit denen Eltern die Nutzung der Xbox 360 für ihre Kinder einschränken können.

Sam G. zufolge hat er seine Kreditkarte für den Account seines Sohnes aktiviert, damit dieser online mit seinen Freunden spielen kann. Online-Gaming setzt bei Xbox ein Abonnement von Xbox Live Gold voraus.

Undurchsichtig

Es ist nicht das erste Mal, dass Microsofts Xbox-Live-Währung in die Kritik gerät. Ende Juni kritisierte Wedbush-Morgan-Analyst Michael Pachter, das Microsoft-Points-System würde zur Verwirrung der Konsumenten führen. Auch deshalb, weil die meisten großen Plattformen wie iTunes, App Store, PlayStation Store und sogar Microsofts Marktplatz für Windows Phone heutzutage mit lokalen Währungen arbeiten. (red, derStandard.at, 16.7.2012)