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Wer nicht mindestens fünfmal die Woche einer gemäßigten, oder dreimal die Woche einer kräftigen körperlichen Tätigkeit nachgeht ist der Studie zufolge körperlich inaktiv.

Foto: APA/EPA/Stefan Rousseau

London - Ein Drittel der erwachsenen Weltbevölkerung ist körperlich inaktiv. Laut einer am Mittwoch von der britischen Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie kostet dieser "Couch-Potato-Lebensstil" jährlich rund fünf Millionen Menschen das Leben. Demnach sind etwa zehn Prozent der Todesfälle weltweit auf mangelnde körperliche Betätigung zurückzuführen. Drei von zehn Menschen über 15 Jahren bewegten sich nicht ausreichend, bei den 13- bis 15-Jährigen seien es sogar vier von fünf. Bewegungsmangel ist damit weltweit für so viele Todesfälle verantwortlich wie das Rauchen.

Inaktivität bei Frauen höher

Körperlich inaktiv ist der Studie zufolge, wer nicht mindestens fünfmal die Woche einer gemäßigten oder dreimal die Woche einer kräftigen körperlichen Tätigkeit nachgeht. Demnach ist Inaktivität bei Frauen häufiger als bei Männern und nimmt im Alter zu.

Eine zweite Studie verglich den Einfluss körperlicher Aktivitäten auf verschiedene Krankheiten. 2008 war demnach mangelnde Bewegung für mehr als 5,3 Millionen der weltweit insgesamt 57 Millionen Todesfälle verantwortlich. Inaktivität verursacht den Forscher zufolge sechs Prozent der Fälle von koronarer Herzkrankheit, sieben Prozent der Typ-2-Diabetes sowie zehn Prozent der Brust- und Dickdarmkrebsfälle.

Damit sich die Menschen ausreichend körperlich betätigen, statt ständig mit dem Auto zu fahren oder vor dem Computer zu sitzen, empfehlen die Wissenschaftler, die Sicherheit für Fußgänger und Fahrradfahrer durch geeignete Maßnahmen zu erhöhen, den Schulsport stärker zu fördern und mehr Trainingsplätze kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Größere Gefahr: Rauchen

Rauchen stellt laut Claire Knight von Cancer Research UK für den Einzelnen eine viel größere Gefahr dar als mangelnde Bewegung, wie sie in einem Interview mit der BBC sagte. Für die Prävention von Krebs sei es daher entscheidend, mit dem Rauchen aufzuhören. Allerdings ist die Zahl der Raucher geringer als die Anzahl derer, die körperlich nicht fit sind. (APA/red, derStandard.at, 18.7.2012)