"SimCity" erscheint 2013 für PC.

Foto: EA
Foto: EA
Foto: EA

Nach den ersten dreißig Spielminuten sind zwei Dinge festzustellen: "SimCity" hat sich seit dem ersten Teil 1989 stark weiterentwickelt und, wie eh und jeh sollte man vor jeder begonnenen Partie sicherstellen, dass man die nächsten 24 Stunden nichts anderes vor hat. Städte bauen macht auch heute noch süchtig.

Kein Stein auf dem anderen und doch vertraut

Für die jüngste Ausgabe des Aufbaustrategiespiels haben sich die Entwickler von Maxis zahlreiche, teils Jahrzehnte alte Wünsche zu Herzen genommen, frische Aspekte eingebracht und dabei das alte Spielprinzip gleich belassen.

Dazu gehört, dass die Straßen, Wohnhäuser, Geschäfte, Industriegebiete, die Einwohner und Autos in ihrem ruhelosen Treiben realistischer denn je aussehen. Aber zugegeben, der optische Aufputz lag auf der Hand und stand ganz oben auf der Liste der Mindestanforderungen.

Doch die technischen Neuerungen bringen mehr als oberflächlichen Glanz. So erlaubt die dahinterstehende Glassbox-Engine, dass sich Städte nun realistischer in die Landschaft einfügen, kurvige Straßen dem US-Schachbrettmuster trotzen können und Zentren in Vorstädte auslaufen.

Es lebe der Mikrokosmos

Das Prinzip des Bevölkerns, Erfüllen sozialer Bedürfnisse und dem Steuern eintreiben ist gleich geblieben. Hobbybürgermeister dürfen sich jedoch über zahlreiche frische Spielereien freuen. Unter anderem gilt es nun nicht mehr nur für Wasseranschlüsse zu sorgen, sondern auch für die Reinheit des Elements.

Gleichzeitig wurden einige Nerven- und Zeittöter wegrationalisiert. So ist es nicht mehr notwendig, sich um die Verlegung von Rohren zu kümmern und der Einzugsradius von Feuerwehrstationen und anderen Einrichtungen wird klarer dargestellt.

Lokale und Globale Bedürfnisse

Als Endlosspiel konzipiert gilt es wie immer die Bedürfnisse der Sims zu befriedigen und dabei ein Auge auf die Stadtkasse zu werfen. Es steht einem allerdings frei, sich seine eigenen Ziele zu stecken. So kann man auf rasches Wirtschaftwachstum aus sein und dafür kräftig Rohstoffe verbrennen oder etwa die Nachhaltigkeit und Lebensqualität ins Visier nehmen.

Dass jeder Einzelne Teil einer global vernetzten Welt ist, drücken die Entwickler mit Hilfe des neuen Online-Dienstes "SimCity World" aus. Dadurch können Spieler einerseits miteinander in Kontakt treten und sich Freunde an benachbarten Regionen ansiedeln. Und andererseits wirkt sich auf diese Weise das eigene Spiel auf die Gesamtsituation aus. Setzen zu viele Spieler auf die Energiegewinnung durch Erdöl und Gas, treibt dies den Preis für Rohstoffe in die Höhe.

Es gibt viele Gewinner

Alle Statistiken und Werte werden im Global Market zusammengefasst. Dieser Hilft dabei, seine eigene Stadt zu optimieren und auf Trends einzugehen.

Überdies regen die Entwickler über globale Herausforderungen an, zusammenzuarbeiten. Beispielsweise wird dazu aufgerufen, die Luftverschmutzung in einer Region zu senken oder ein anderes Gebiet dichter zu besiedeln. Individuelle Leistungen werden wiederum in umfassenden Ranglisten gewürdigt - vom Ökofreak bis zum teuflischen Industriemagnat.

Bei aller Seriosität wurde auf das verspielte Wesen "SimCitys" nicht vergessen. Neben Naturkatastrophen bedrohen auf Wunsch auch zum Erscheinungstermin 2013 noch Roboter die Stadt. (Zsolt Wilhelm aus Köln, derStandard.at, 16.8.2012)