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Foto: LucasArts

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Lichtschwerter, übermenschliche Kräfte, Macht, Gut gegen Böse, Dialoge nicht die Stärke sind - das alles macht "Star Wars" für die meisten der Millionen Fans aus. Doch die Entwickler von LucasArts haben scheinbar genug davon: Das nächste Kapitel der Saga, "Star Wars 1313", wird alles andere als typisch für das ausgiebig ausgeschlachtete Franchise.

Anstelle eines Jedi Ritters schlüpft man in die Rolle eines Kopfgeldjägers und steigt hinab in die Unterwelt von Coruscant. Hinab auf Ebene 1313. Dort wo die Schurken, Schmuggler und Zuhälter zuhause sind. Dort, wo die Sonne nie zu sehen ist. "Das wird das erste 'Star Wars'-Spiel, das rein für Erwachsene erschaffen wurde", tönt ein LucasArts-Sprecher im Rahmen einer Präsentation auf der Gamescom. "Keine Macht und keine Lichtschwerter."

Wie ein Film

Das Spiel, das derzeit von Studios in San Francisco und Singapur in Entwicklung ist, ist als Action-Adventure konzipiert. In der vorgespielten Demo-Mission muss der bislang namenlose Protagonist zusammen mit einem Kollegen einen Cargo-Transporter nach 1313 bringen. Als das Schiff von Banditen angegriffen wird, entbrennt ein Feuergefecht, das stark an die deckungsbasierten Schusswechsel in "Uncharted" erinnert. Funken sprühen, Laserkanonen feuern, die Außenhülle reißt auf, Gegner werden vom Sog in den Tod gerissen. Alles ist in Bewegung, als wäre man Teil eines Action-Films.

Schließlich kollidieren die Raumschiffe miteinander und der Held muss sich mit Müh und Not an den schlingernden Überresten des Stahlkolosses hinaufhanteln. Explosionen überall, jede Sekunde droht der Sturz in die Tiefe. Ein nicht enden wollendes Herzschlagfinale.

Technologie von morgen

Einen großen Teil des Reizes macht die fortschrittliche Technik der Inszenierung aus. "1313", das sich noch in der Vorproduktionsphase befindet, wird bereits für die nächste Hardware-Generation umgesetzt. Zur Präsentation stellte Nvidia eigens einen Hochleistungsrechner zusammen, der die fulminanten Szenen bei gerade 30 Bildern ausgab.

Es sieht aus, wie ein Animationsfilm. Die Bewegungen sind makellos flüssig, die Gesichter produzieren menschliche Gesten, die Spezialeffekte scheinen direkt aus den Hollywood-Studios zu entspringen. Der hohe technische Aufwand werde betrieben, um alles wie eine fortlaufende Erzählung aussehen zu lassen. Zwischensequenzen gehen nahtlos ins Gameplay über, man verliert das Gefühl, sich in einem Videospiel zu befinden.

Bedrückend, verführend

Den Designern zufolge, strahlt die Welt von 1313 ihren eigenen, verruchten Charme aus. Sie sei wie die düstere Version von Las Vegas, in der Gauner ihre Waffen offen tragen und Bordsteinschwalben ihre Freier offenherzig abschleppen. Die Stimmung ist bedrückend und verführerisch zugleich. Ein Ort, den man nur in seiner Fantasie besuchen will.

Wann immer es erscheinen mag (vor 2014 wird wohl nichts passieren), "Star Wars 1313" wird jedenfalls das Bild, das man von der vielfach aufgeweichten Sci-Fi-Saga im Kopf hat, verändern. Und wer braucht schon ein Lichtschwert, wenn er dafür in die futuristische Interpretation von Gomorrha reisen kann? (Zsolt Wilhelm aus Köln, derStandard.at, 19.8.2012)