Innsbruck/Linz/Wien - Oberösterreich hat bereits in 14 Fällen Pensionszeiten nachgekauft. In anderen Bundesländern ist man nicht so weit. Geht es nach Sozialminister Rudolf Hundstorfer (SPÖ), sollten diese aber tätig werden. Der Bund sieht sich - wie berichtet - für Pensionszahlungen für frühere Heimkinder, die dort zur Arbeit gezwungen worden sind, nicht zuständig. Obwohl erst eine Gesetzeslücke ermöglicht haben soll, Kinder ohne Einbezahlen von Sozialversicherungsbeiträgen zu beschäftigen, blockt das Ministerbüro ab: "Jugendwohlfahrt ist Ländersache."

Länder prüfen Fälle

Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (VP) sagte Ö1, man sei es den Menschen schuldig, Pensionszeiten nachzuzahlen. Tirol und Vorarlberg wollen auch Fälle prüfen. In Tirol, wo sich bisher 13 von Zwangsarbeit Betroffene gemeldet haben, zeigt man sich zuversichtlich, "Lösungen zu finden". Die Vorarlberger Landesrätin Greti Schmid (VP) schickte im ORF-Interview vor aus, das Land werde aber nur in Einzelfällen einspringen. Noch lässt sich laut Opferhilfeverein Weißer Ring nicht abschätzen, in wie vielen Fällen und in welcher Höhe österreichweit Pensionszahlungen gefordert werden könnten.

In einigen Bundesländern ist bisher kein derartiger Fall bekannt - etwa in Wien, Salzburg und der Steiermark. Auch in Niederösterreich liegt keiner vor, allerdings wurde dort laut Opferschutzstelle schon einmal eine Entschädigungssumme ausbezahlt, bei der fehlende Versicherungszeiten berücksichtigt wurden. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 29.8.2012)