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Für die Umwelt ist biologischer Anbau jedoch deutlich besser.

Foto: Lukas Barth/dapd

Stanford/Wien - Sie wolle mit ihrer Studie Verbraucher aufklären und nicht vom Kauf von Bio-Lebensmitteln abbringen, sagt Dena Bravata von der renommierten Stanford University in Kalifornien. Schließlich würden viele Menschen Bio-Nahrungsmittel wegen des Geschmacks, der Tierhaltung oder der Folgen konventioneller Landwirtschaft für die Umwelt konsumieren, erklärt die Medizinerin.

Doch wie sie nun in einer Übersichtsstudie gemeinsam mit Kollegen herausfand, ist Bio-Essen nur wenig gesünder als konventionelle Nahrungsmittel.

Die Forscher sichteten für ihre Meta-Analyse, die im Fachblatt "Annals of Internal Medicine" erschien, tausende Studien und wählten 223 Untersuchungen aus, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen. 17 Studien - darunter sechs klinische Versuche - betrachteten außerdem Gruppen, die sich biologisch oder herkömmlich ernährten. Die Untersuchungszeiträume betrugen allerdings nur zwei Tage bis zwei Jahre.

Die Ergebnisse zeigen keinen wirklichen Vorteil für Bio-Essen: Der Vitamingehalt unterschied sich den Forschern zufolge kaum, Fette und Proteine waren ähnlich verteilt. Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Gruppen häufiger vor. Einziger Unterschied: Bio-Lebensmittel waren seltener mit Pflanzenschutzmitteln kontaminiert - auch wenn sie nicht zu 100 Prozent frei davon waren. Zwei Studien etwa wiesen im Urin von Kindern, die sich biologisch ernährten, geringere Pestizid-Rückstände nach. (APA/tasch, DER STANDARD, 4.9.2012)