Foto: (c) Der Silberlöffel für Kinder/Edel Verlag
Foto: (c) Der Silberlöffel für Kinder/Edel Verlag
Foto: (c) Der Silberlöffel für Kinder/Edel Verlag

Der "Silberlöffel" gilt als Standardwerk der italienischen Küche: Erstmals 1950 publiziert, ist er in Italien bis heute ein beliebtes Hochzeitsgeschenk. Die aktuelle deutschsprachige Ausgabe umfasst beinahe 1.500 Seiten. Den Boden für die dazugehörige Kochbegeisterung aufbereiten könnte in Zukunft das soeben auf Deutsch erschienene Werk "Der Silberlöffel für Kinder. Lieblingsrezepte aus Italien", für den 40 Originalrezepte aus dem "Silberlöffel" kindgerecht aufbereitet und bearbeitet wurden.

Die Kinder (empfohlen wird das Buch ab neun Jahren) werden in der Einleitung ausführlich ins Kochen eingeführt. Von schlichten Kochregeln wie "Nimm vorher alle Ringe ab" und "Zieh eine Schürze an, um die Zutaten vor Schmutz zu schützen, den du vielleicht auf deinen Kleidern hast (und natürlich auch, um deine Kleidung sauber zu halten)" bis zu Schneidetechniken für Zwiebeln mittels davor beschriebener "Klauen"- und "Brückentechnik" reicht der Bogen der Tipps und Tricks, die von der Kinder- und Jugendbuchillustratorin Harriet Russell sehr liebevoll illustriert wurden (siehe auch die beiden nebenstehenden Rezepte).

Pizza & Fischgerichte

Der Rezeptteil ist in die Kapitel "Vorspeisen und Snacks", "Pizza und Nudeln", "Hauptgerichte" sowie "Desserts und Kuchen" unterteilt. Zu finden sind darin klassische Lieblingsgerichte von Kindern wie Pizza, Nudeln und Lasagne (inklusive Selbermachen des Nudel- und Pizzateigs), aber auch Gemüse- und Fischgerichte.

Für manche Gerichte ist bei jüngeren Kindern auf jeden Fall Mithilfe durch Erwachsene gefragt, beim Rühren einer Bechamelsauce wird zumindest die Geduld der Kinder auf die Probe gestellt. Andererseits ist die Schritt-für-Schritt-Anleitung wirklich sehr ausführlich und hilfreich, so dass sich weniger kochkundige Erwachsene einige praktische Tipps abschauen können.

Etwas seltsam erscheint, dass sämtliche Rezepte ohne Zugabe von Salz auskommen. Das sei von der Autorin Amanda Grant - die auch Bücher über gesunde Kinderernährung veröffentlicht hat - durchaus beabsichtigt, heißt es vom Verlag. Die Rezepte wurden laut Verlag von Kindern ausführlich getestet und verkostet, bei manchen wird beispielsweise Gemüsebrühe statt Salz verwendet.

Wem das Ergebnis zu fad schmeckt, der wird wohl nachsalzen müssen oder beim nächsten Mal gleich Salz verwenden und hat etwas gelernt: Kritisches Hinterfragen - auch von Rezeptangaben - kann nicht schaden.

Insgesamt handelt es sich hier aber durchaus um ein empfehlenswertes Buch für Kinder und auch Eltern, die gemeinsam mit ihren Kindern kochen wollen. (Petra Eder, derStandard.at, 16.9.2012)