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Petri Heil: Der Drache ist am Haken.

Foto: NASA/AP/dapd

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Washington/Moskau - Der private US-Raumtransporter "Dragon" ist am Mittwoch bei der Internationalen Raumstation ISS angekommen. Der unbemannte Frachter des US-Unternehmens SpaceX traf nach gut zweitägiger Reise ein, wie die Flugleitzentrale bei Moskau mitteilte. NASA-Astronautin Sunita Williams und ihr japanischer Kollege Aki Hoshide packten die Kapsel mit einem Greifarm, damit sie an einer Schleuse der ISS festmachen kann.

"Dragon" hat über 400 Kilogramm Geräte und Versorgungsgüter an Bord - darunter auch "fliegende Eiscreme", verriet NASA-Programmmanager Michael Suffredini. Dafür, dass die Vanille-Eiscreme mit der Schokosauce auf dem dreitägigen Flug zur Station nicht schmilzt, sorgt ein Kühlschrank im Bauch der Kapsel. Er soll auf dem Rückweg Urin- und Blutproben kühlen. Die Kapsel wird insgesamt 759 Kilogramm Müll und wissenschaftliche Geräte zur Erde bringen - am 28. Oktober soll sie vor der Küste Südkaliforniens im Meer landen.

Reaktionen nach dem Start

Trotz einer "Unregelmäßigkeit" beim Antrieb feierten NASA und "Dragon"-Erbauer SpaceX den Start als Erfolg. "Das ist großartig", sagte SpaceX-Chefin Gwynne Shotwell. NASA-Chef Charles Bolden sprach von einem Meilenstein in der Geschichte der US-Raumfahrt. Während private US-Unternehmen den Transport zur ISS sicherstellten, könne sich die NASA auf das konzentrieren, "was sie am besten kann: Die Erforschung unseres Sonnensystems".

Wegen der hohen Kosten für ein staatliches Raumfahrtprogramm setzt die US-Regierung nun auf private Anbieter - wie SpaceX. Ein Vertrag zwischen SpaceX und NASA sieht vor, dass das Unternehmen in vier Jahren zwölf Versorgungsflüge zur ISS gewährleistet und rund 20 Tonnen Material dorthin verfrachtet - Kostenpunkt dafür umgerechnet rund 1,23 Milliarden Euro. Einen ähnlichen Vertrag hat die NASA mit der Firma Orbital Space Corporation. Deren erster Testflug ist für die kommenden Monate geplant.

Darüber hinaus schloss die NASA im August Verträge mit SpaceX, Boeing und Sierra Nevada über die Entwicklung bemannter Raumfähren ab. Ziel ist es, dass sie ab 2015 auch den Transport von Astronauten zur ISS übernehmen. (APA/red, derStandard.at, 10. 10. 2012)