Wien - Das Projekt Nordbergstraße 15, bei dem eine Anklageerhebung kurz bevorsteht, hat dank der Erinnerungslücken von Walter Meischberger bereits Berühmtheit erlangt ("Wo woar mei Leistung?"). Der Lobbyist konnte sich ja nicht mehr erinnern, wofür er 708.000 Euro an Provisionen erhalten hatte. Doch auch bei einer zweiten involvierten Person gibt es beim gleichen Projekt große Fragezeichen: Es geht um Anton K., der die Telekom-Immobilie gemeinsam mit der Porr erwarb, um sie kurz darauf mit hohem Gewinn an einen deutschen Fonds weiterzugeben. Porr und K. hatten das Gebäude der Bundesimmobiliengesellschaft weggeschnappt, die mit der Telekom schon so gut wie handelseins war. Aufsichtsratspräsident der BIG war Ernst Karl Plech, mit dem sich Meischberger dann wiederholt vor Einvernahmen absprach.

Die Telekom ist mittlerweile als Privatbeteiligte in das Verfahren eingebunden. Sie bezweifelt laut Bericht von Peter Pilz, dass eine von K. bezogene Vermittlungsprovision von 600.000 Euro rechtmäßig war. Auch eine nachträgliche Verrechnung von Sanierungsleistungen durch die Porr an die Telekom sei "nicht nachvollziehbar". Die Sachwalterin von K. (er erlitt einen Schlaganfall) sprach betreffend Porr-Geldflüsse, darunter Gutschriften aus der Schweiz, von "höchst merkwürdigen Dingen". Meischberger verstrickte sich dann in die bekannten Widersprüche. Erst sagte er aus, er hab das Projekt gemeinsam mit Plech entwickelt, worüber Plech gar nicht amüsiert war ("Do tauch i net auf"). "Meischi" korrigierte folglich seine Aussage. Die Staatsanwaltschaft vermutet dennoch, dass Plech via K. mitkassierte und will anklagen. Es gilt die Unschuldsvermutung. (as, DER STANDARD, Printausgabe, 10./11.11.2012)