Wien/Graz - Der Aufsichtsrat der Energie Steiermark hat am Montag einen 250 Millionen Euro schweren Deal mit dem Verbund abgesegnet. Dabei geht es um den Rückkauf der Verbund-Beteiligung an der Stromvertriebstochter Steweag-Steg (SSG) bei gleichzeitiger Abschichtung der Anteile der steirischen Landesgesellschaft an der Verbund Thermal Power (VTP). Beide Unternehmen bezeichneten die Lösung als "Vereinfachung der Beteiligungsstruktur."

Konkret geht es um 34,57 Prozent der SSG, die der Verbund 2001 im Gegenzug zur Einbringung der Steg in die Steweag-Steg bekommen hatte. Umgekehrt hatte die Steweag ihre Kraftwerke beim Verbund eingebracht - ein energiepolitisch heftig diskutierter Deal, der unter "Südpol-Verträge" bekannt wurde und den Landesstromversorger (75 Prozent minus eine Aktie hält das Land, die Sperrminorität hält die französische Electricite de France, Anm.) mit einem Schlag ohne eigene Kraftwerke dastehen ließ.

Bezug in fremden, Netz in eigenen Händen

Bei dem aktuellen Rückkauf ging es um Netz und Vertrieb und nicht um die Produktion, die Steweag-Steg wird weiterhin einen bedeutenden Teil des Stroms vom Verbund beziehen, hieß es. Außerdem werde die gemeinsame Errichtung von Wasserkraftwerken fortgeführt, die Partnerschaft im Fernwärmegeschäft bleibe aufrecht. Im Gegenzug zum Auskauf reduzierte die Energie Steiermark ihren Anteil an der VTP von 35 auf 20 Prozent. Dass saldiert immer noch 250 Mio. Euro fließen, wurde mit den hohen Dividenden aus den SSG-Anteilen und der hohen Bewertung der SSG in den Bilanzen begründet.

Die Transaktionen wurden von den Verbund-Gremien schon genehmigt, die wettbewerbsrechtliche Genehmigung steht noch aus. (APA, 3.12.2012)