Szene aus dem "Ingress"-Trailer.

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Googles Augmented-Reality-Spiel "Ingress" ist eines der spannendsten Mobile-Games des Jahres. Teilnehmer müssen mit ihrem Handy virtuelle Portale finden, die an reale Orte gesetzt wurden und diese dann hacken. Wie sich nun so zu sagen im Feldversuch herausstellte, ist dies nicht nur geistig wie körperlich eine erfrischend aktive Form des Videospielens, sondern auch eine gute Methode, um unabsichtlich in Schwierigkeiten zu geraten.

Im US-Bundesstaat Ohio wurde kürzlich ein Mann verhaftet, nachdem er lange vor einer Polizeistation verweilte, berichtet ReadWrite. Wie später geklärt werden konnte, widerfuhr dem Mann ein technisches Problem mit seinem Handy, als er gerade dabei war, ein Portal zu hacken. Sein auffälliges Verhalten scheint die Gesetzeshüter nervös gemacht zu haben.

Nicht der einzige Fall

Dabei war es nicht der erste Zwischenfall eines "Ingress"-Spielers, wie User über die Plattform Reddit melden. Ein Spieler habe sich verdächtig gemacht, weil er nachts auf einem verlassenen Parkplatz umherwanderte. Ein anderer, weil er in der Nähe einer Luftverkehrskontrollstation verharrte. Ein dritter Spieler wurde von der Polizei verhört, weil er sich ungewöhnlich lange in einem oft für Drogenhandel genutzten Areal aufhielt.

Creep-Faktor

Das Spielprinzip von "Ingress" scheint also nicht immer so leicht vereinbar mit der Realität. Auf der anderen Seite ist dies genau die Herausforderung beim Spiel. Es werden reale und oft entlegene Orte mit einer Science-Fiction-Geschichte verbunden. Anfangs entscheidet man sich für eine von zwei Fraktionen, die um eine neue Form von Energie streiten, die zur Gedankenkontrolle verwendet werden kann. Während die eine Seite diese Möglichkeiten aktiv nutzen will, möchte die zweite genau dies verhindern. Wie ReadWrite meint, sei der "Creep-Faktor" also von Haus aus eingerechnet.

Gleichzeitig ermutigen die Entwickler von Niantic Labs Spieler nicht dazu, sich in Gefahr zu begeben und etwa während dem Autofahren zu spielen. Im Endeffekt ist wohl jeder Spieler selbst dazu angehalten, eine Grenze zwischen Spiel und Wirklichkeit zu ziehen. (red, derStandard.at, 12.12.2012)