Wien - Kritik an der Bestellung von Radio Wien-Wortchef Edgar Weinzettl zum neuen Innenpolitik-Ressortleiter des ORF-Radios kam am Freitag auch von ORF-Zentralbetriebsratsobmann und -Radiobetriebsrat Gerhard Moser. "Ich bin nicht fassungslos, ich bin enttäuscht", sagte Moser der APA.

Er habe mehrfach darauf hingewiesen, dass bei gleichen Qualifikationen Mitarbeiter aus dem jeweiligen Bereich einzustellen sind, meinte Moser. Er kenne zwar die Hearing-Ergebnisse nicht, gehe aber davon aus, dass alle Bewerber annähernd gleiche Voraussetzungen und Eignungen aufgewiesen hätten.

"Das Problem der vorweihnachtlichen Bestellung des Generaldirektors besteht auch darin, dass es arbeitsrechtliche Konsequenzen geben wird. Es kann ja wohl nicht sein, dass Kollegen längere Zeit Aufgaben übernehmen, ohne die entsprechenden beruflichen Aussichten zu haben", erklärte Moser in Anspielung auf den Umstand, dass die Radio-Innenpolitik seit über einem Jahr interimistisch von Andreas Jölli geführt wurde.

"Im Übrigen haben wir jetzt ein völlig unnötiges parteipolitisches Hickhack im ORF, auch zum Schaden des bestellten Kollegen Weinzettl." ÖVP-Klubobmann und -Mediensprecher Karlheinz Kopf, der die Entscheidung scharf kritisiert hatte und von einer "putschartigen" Bestellung eines SPÖ-Kandidaten sprach, warf Radio-Betriebsrat Moser "Scheinheiligkeit, die auch nervt" vor. (APA, 15.12.20129