Zu Hilda Knotts aktuellen Lieblingsspielen zählt auch "Grand Theft Auto 4".

Foto: Rockstar Games

Hohes Alter und Spiele schließen sich nicht aus. Einmal mehr beweist das die 85-jährige Hilda Knott aus Großbritannien.

Veteranin

Sie spielt auf ihrem iPad und ihrer PlayStation 3, inklusive Plus-Abo. Mit 40-jähriger Erfahrung ist sie auch nicht ganz neu im Metier. Zu ihrem Lieblingsgames zählt unter anderem "Grand Theft Auto 4", das sie auch schon mit ihrer nun 94-jährigen Tante gespielt hat. "Wir hatten eine witzige Zeit", schildert sie.

Mittlerweile bevorzugt sie etwas langsamere Titel, wie beispielsweise "Disgaea 4". Ein Rollenspiel, das dem Spieler in taktischer Hinsicht vieles abverlangt. Zum Einsatz kommt ein Flachbildfernseher mit 65 Zoll Bildschirmdiagonale, um ihre Augen zu entlasten.

Der Reiz des Neuen

Was sie am Spielen reizt? "Etwas neues zu entdecken. Es zur nächsten Stufe oder dem nächsten Ereignis zu schaffen und dann die Genugtuung, es geschafft zu haben", erklärt sie der BBC in einem Interview. "Genauso wie es dort Abenteuer und Kämpfe gibt, gibt es Rätsel, wo man herausfinden muss, was man tun muss und wann." Videospiele leisten einen Beitrag zum Erhalt ihrer geistigen Fitness.

Teil des Marktes

Knott ist längst nicht die einzige Seniorin, die regelmäßig zu Controller oder Maus greift. Vor Kurzem machte erst die Geschichte eines 68-jährigen Großvaters aus China die Runde, der mit seinem Enkel "World of Warcraft" spielt und mittlerweile sechs verschiedene Charaktere auf Level 90 betreut. Oder die 100-jährige Schottin Kathleen "Kit" Connell, die ihren Nintendo DS in höchsten Tönen lobt.

Ältere Bevölkerungsgruppen werden zunehmend als Teil der eigenen Kundschaft begriffen, erklärt Andrew Oliver, Mitgründer der Blitz Game Studios, wo man Casual Games für den Massenmarkt entwickelt. "Wir haben früher immer gedacht, wir produzieren Spiele für Sieben- bis Zwölfjährige. Aber eigentlich ist dieser Markt riesig. Es gibt keinen Grund, warum Frauen mittleren Alters oder alte Menschen nicht neue Videogames spielen sollten." (red, derStandard.at, 22.01.2013)