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Die Forschermeinung: je später die Stunde umso weniger Gelegenheit, die aufgenommenen Kalorien zu verbrauchen.

Foto: apa/dpa/Victoria Bonn-Meuser

Übergewichtige sollten bei einer Diät die Uhr im Blick haben. Die Teilnehmer einer aktuellen Diätstudie verloren nämlich schneller an Gewicht, wenn sie ihre tägliche Hauptmahlzeit vor statt nach 15 Uhr zu sich nahmen. 

Bisher setzten die meisten Programme zum Abnehmen beim Verhältnis zwischen der Energieaufnahme und dem Energieverbrauch an. Aus Tierstudien ist jedoch bekannt, dass es auch einen Zusammenhang zwischen der Fütterungszeit und der Gewichtszunahme gibt. Forscher der spanischen Universität Murcia haben nun gezeigt, dass beim Menschen der Zeitpunkt der Mahlzeiten beim Abnehmen ebenfalls eine Rolle spielt.

Auch der Umfang des Frühstücks könnte maßgeblich sein, wie das internationale Forscherteam im "International Journal of Obesity" berichtet. Bereits 2012 hatten Forscher belegt, dass ein kohlenhydrate- und eiweißreiches Frühstück die Zunahme nach einer Diät verhindern kann.

Fast zehn Kilogramm Gewichtsverlust für frühe Esser

Für die Studie unterteilten die Wissenschaftler 420 übergewichtige Spanier in zwei Gruppen. Die Teilnehmer der einen Gruppe nahmen ihre Hauptmahlzeit vor 15 Uhr zu sich und verloren durchschnittlich 9,9 Kilo. Das entspricht 11,3 Prozent ihres Ausgangsgewichts. Sie verringerten ihr Gewicht um ein Viertel stärker als jene, die erst nach 15 Uhr richtig essen. Bei den späten Essern wurde außerdem eine verringerte Insulinsensibilität - ein Risikofaktor für Diabetes - festgestellt. 

Faktoren wie die gesamte Kalorienaufnahme und deren Zusammensetzung, die Bewegungsaktivität, die Aktivität der Appetithormone sowie die Schlafdauer waren bei beiden Teilnehmergruppen einheitlich.

Als eine mögliche Erklärung der Ergebnisse führen die Studienautoren an, späte Esser seien oft "Abendmenschen", die weniger Gelegenheit haben, die zu später Stunde aufgenommenen Kalorien zu verbrauchen. Darüber hinaus entdeckten die Forscher Unterschiede in den Genen für die innere Uhr zwischen den beiden Gruppen. Eine Folge davon könnten versetzte hormonelle Aktivitäten sein, die wiederum den Stoffwechsel beeinflussen. (APA/red, 29.1.2013)