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Für wie viele Ihrer Mobile Games haben Sie bezahlt?

Foto: Reuters

Nolan Bushnell, Gründer von Atari, sieht keine rosige Zukunft für den Markt von Smartphone- und Tablet-Spielen. Die schiere Flut an günstigen oder kostenlosen Werken mache ein nachhaltiges Geschäft zumindest für die Mehrheit der Hersteller unmöglich. "Da steckt kein Geld mehr drin. Wollen Sie wirklich ein Mobile Game entwickeln, das eines von 300.000 ist?", sagte Bushnell gegenüber AllThingsD.

Bei hunderttausenden Spielen, für die zumeist auch kein sonderliches Marketingbudget zur Verfügung stehe, seien die Entwickler in erster Linie von Charts und Empfehlungen der App-Stores abhängig. Rein rechnerisch sei es damit für das Gros der Games unmöglich, von einer breiten Masse entdeckt zu werden. "Es braucht wirklich mehr Fett am Fleisch", warnt Bushnell. Profitiere nur ein Bruchteil der Studios von dem System, gebe es für die Masse an Entwicklern keinen Anreiz mehr, weiter in den Markt zu investieren.

Neue Chancen

Die Zukunft des Gamings sieht Bushnell daher in anderen Entwicklungen: "Ich denke, die nächste große Gaming-Chance ist 'Google Glass'." Googles Augmented-Reality-Brille soll Ende des Jahres auf den Markt kommen und überdeckt das Sichtfeld des Trägers mit digitalen Informationen. "Würde ich Ihnen meine Ideen dafür verraten, müsste ich Sie töten", scherzt der Atari-Gründer.

Eine weitere hoffungsvolle Technologie seien Virtual-Reality-Brillen wie Oculus Rift. "Die Videospielindustrie erfindet sich alle fünf Jahre neu. Die vergangenen fünf Jahre standen im Zeichen des Mobile Gamings und der Gelegenheitsspiele, am besten veranschaulicht durch Rovio mit 'Angry Birds' und Zynga mit 'Farmville'. Und diese Zeit ist vorbei." (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 27.3.2013)