Mit GNOME 3.8 gibt es einen neuen, "klassischen" Modus für alle, die sich nicht so recht an die GNOME3-Welt gewöhnen wollen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Die Aufteilung erinnert stark an GNOME2, so sind auch hier wieder die Icons am Desktop zu finden, es gibt eine Fensterliste und ein Startmenü, sowie ein helles Theme für das Panel.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Schwerpunkt der Entwicklung bleibt aber ganz klar die GNOME Shell, die mit der neuen Version unter anderem die Fenster in der Übersicht wesentlich platzsparender anordnet.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Zudem wurde die Anwendungsübersicht überarbeitet: Statt Kategorien gibt es nun "Folder".

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Auch die Suche wurde neu gestaltet, dies vor allem unter dem Blickpunkt mehr unterschiedliche Quellen übersichtlich zu präsentieren.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Dazu passend ist ein Einstellungstool hinzugekommen, um einzelne Suchquellen gezielt zu deaktivieren.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Beim File Manager Nautilus lässt sich nun wieder eine Tree-Ansicht nutzen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Ein weiteres Comeback aus früheren Versionen: Beim Rechtsklick auf den Bildschirmhintergrund wird ein kleines Einstellungsmenü dargeboten.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Wer will kann jetzt einen Owncloud-Server mit dem Desktop verknüpfen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Welche Programme welche Form von Benachrichtigung verwenden dürfen, kann nun zentral festgelegt werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Auch andere Einstellungsbereiche wurden neu gestaltet, etwa zum Thema Stromsparen.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Der Browser Web/Epiphany kann in GNOME 3.8 unter anderem mit einem Inkognito-Modus aufwarten.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

GNOME Documents bietet jetzt einen Navigations-Slider samt Thumbnail-Vorschau.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Fix aufgenommen wurde GNOME Clocks...

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

...während GNOME Weather und...

 

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

...Notes derzeit nur als "Preview" betrachtet werden.

Screenshot: Andreas Proschofsky / derStandard.at

Zuverlässig wie ein Uhrwerk läuft der zeitbasierte Release-Prozess des GNOME-Projektes: Mit schöner Regelmäßigkeit gibt es also alle sechs Monate eine neue Version des Linux-Desktops, nun ist dieser Zeitpunkt einmal mehr gekommen: GNOME 3.8 bringt eine Fülle von größeren und kleineren Verbesserungen, die in Folge etwas näher beleuchtet werden sollen.

Fallback?

Bringen wir die im Vorfeld wohl meist diskutierte Änderung gleich hinter uns: Der bisher für Systeme ohne der nötigen 3D-Beschleunigung genutzte "Fallback"-Modus, wurde vollkommen gestrichen. Die Argumentation: Dank Software Rendering für die GNOME Shell ist er nicht mehr wirklich nötig, gleichzeitig verkompliziert die Parallelität gewisser Komponenten die Entwicklung. Auch hatten sich bis zuletzt keine an der aktiven Wartung interessierten EntwicklerInnen gefunden.

Klassisch!

Für Fans des GNOME2-Stils ist dies allerdings alles andere als eine schlechte Nachricht: Wird mit GNOME 3.8 doch ein "klassischer" Modus als Alternative zum aktuellen Aufbau von GNOME3 angeboten. Dies allerdings auf einer modernen technischen Basis, implementiert ist das Ganze als fixes Set von GNOME-Shell-Erweiterungen. Wer den Classic-Modus wählt, bekommt nun also wieder ein konventionelles Startmenü, die Icons finden sich am Desktop, die Zahl der Desktops ist fix festgelegt, eine Fensterliste ist ebenso vorhanden wie die Icons zum Minimieren und Maximieren eines Fensters. Dies übrigens, ohne irgendeine der Funktionen von GNOME3 zu verlieren, die Activities-Übersicht kann also auch im "klassischen" Modus genutzt werden.

Aufbau

Wer wollte, konnte sich solch ein Setup zwar schon bislang selbst zusammenbasteln, die fixe Aufnahme hat aber entscheidende Vorteile: Einerseits steht der klassische Modus nun über den Login-Screen zur Wahl, zudem werden die Erweiterungen parallel zur GNOME Shell gepflegt, sind also immer kompatibel mit der neuesten Desktop-Version. Im Endeffekt gewinnen durch diese pragmatische Lösungen eigentlich fast alle Seiten: Jenen NutzerInnen, die ein klassisches GNOME2-artiges Layout bevorzugen, wird eine fixe Alternative geboten, und für das GNOME-Projekt sinkt der Wartungsaufwand im Vergleich zum Fallback-Modus erheblich.

Fokus

Gleichzeitig betonen die EntwicklerInnen, dass aus dieser neuen Alternative kein Abgehen von der aktuellen Desktop-Ausrichtung interpretiert werden sollte, der Fokus der Entwicklung liegt weiter ganz und gar bei der GNOME Shell. Und das zeigt sich auch in der neuen Version, hat sich hier doch wieder einiges getan.

Folder

So wurde der Anwendungsstarter neu gestaltet, von Haus aus werden dort nun die zuletzt am meisten genutzten Anwendungen gelistet, wer will kann aber auch auf "alle" wechseln. Die Kategorien sind hingegen - oberflächlich - verschwunden, statt dessen gibt es nun "Folder", wie es von zahlreichen mobilen Betriebssystemen bekannt ist. Derzeit wirkt dieses Konzept allerdings noch etwas unfertig, lassen sich Folder doch - über die grafische Oberfläche - bisher nicht individuell zusammenstellen. Statt dessen gibt es zwei fixe Folder, die etwas beliebig zusammengewürfelt wirken.

Aufteilung

Einerseits wäre da "Utilities", in dem diverse Hilfsprogramme versammelt werden, andererseits "Sundry", dessen Konzept zu sein scheint, Programme zu versammeln, die eigentlich ohnehin nicht wirklich sichtbar sein sollten. Also etwa die alten Netzwerkeinstellungen des NetworkManagers oder auch Power-Tools wie der Dconf-Editor. Für eifrige Tastatur-NutzerInnen sehr hilfreich: Die Anwendungsübersicht kann nun - wie auch bei Ubuntus Unity - direkt über den Shortcut Super+A aufgerufen werden.

Platzsparend

Deutlich überarbeitet wurde die Aktivitätenansicht der GNOME Shell: Die Fenster werden hier nun wesentlich besser angeordnet, wodurch schon auf den ersten Blick mehr Inhalt zu erkennen ist. Das Mausrad hat zudem an dieser Stelle eine neue Funktion erfahren: Statt wie bisher näher an die darunterliegenden Fenster heranzuzoomen wird damit nun zwischen den aktiven Desktops gewechselt - definitiv eine wesentlich sinnvollere Nutzung.

Suche

Ebenfalls neu gestaltet wurde der Bereich Suche, dies vor allem mit dem Hintergedanken, dass die Shell zunehmend zur Zentrale für Suchaufgaben aller Art werden soll. Da auch externe Programme hier eigene "Search Provider" hinzufügen können, könnte die Liste schnell unübersichtlich werden, das neue Design soll hier mehr Ordnung bringen. Parallel dazu gibt es übrigens ein neues Tool in den Systemeinstellungen, mit dessen Hilfe die NutzerInnen einzelne dieser "Search Provider" gezielt deaktivieren können. Wer also z.B. nie Ergebnisse von GNOME Documents geliefert bekommen will, kann dies nun mit einem Klick unterbinden.

Benachrichtigungen: Probleme...

Im Test von GNOME 3.6 gab es einige Schelte für den Mechanismus mit dem der damals neu gestaltete Benachrichtigungsbereich aufgerufen wurde. Ließ sich dieser doch all zu leicht unabsichtlich auslösen, führte umgekehrt aber eine Verzögerung von einigen Sekunden ein, bevor die Nachrichten zu sehen waren.

...und Lösungen

Mit GNOME 3.8 räumt man diese Defizite nun aus, wofür auch gleich eine Neuerung beim Grafikserver X.org eingebracht wurde: Dank der Nutzung der sogenannten "Barriers" wird der Benachrichtigungsbereich nur mehr bei einem gewissen "Nachdruck" ausgelöst - dafür aber dann gleich umgehend. Der Umstand, dass der Mauszeiger zufällig am unteren Bildschirmrand zu liegen kommt, reicht hier also für das unabsichtliche Auslösen nicht mehr aus.

Nachdruck

Im Test erweist sich dies als echte Verbesserung gegenüber GNOME 3.6, auch wenn der geforderte "Nachdruck" eventuell noch etwas höher ausfallen könnte - ab und an zeigt sich weiter das unabsichtliche "Triggern". In diesem Zuge würde übrigens auch gleich die "Hot Corner" links oben, mit der die Aktivitätenübersicht aufgerufen wird, auf die Nutzung von "Barriers" umgestellt. Ein weiterer Vorteil der neuen Lösung: Im Fullscreen-Modus sind all diese Funktionen jetzt von Haus aus deaktiviert.

Feedback

Auch in anderen Bereichen hat man offenbar auf das Feedback der NutzerInnen gehört: Ein Rechtsklick auf den Bildschirmhintergrund offenbart jetzt - wie von früheren GNOME-Versionen gewohnt -  wieder ein Menü über das direkt die Systemeinstellungen erreicht vor allem aber schnell der Bildschirmhintergrund angepasst werden kann. Auch im Benachrichtigungsbereich ist ein neues Kontextmenü hinzugekommen, mithilfe dessen alle Nachrichten auf einmal gelöscht werden und die diesbezüglichen - ebenfalls neuen, dazu aber später mehr - Einstellungen aufgerufen werden können.

Feinschliff

Ansonsten gab es eine Fülle von Detailverbesserungen: Das Menü zur Barrierefreiheit wird nun nur mehr dann dargestellt, wenn die entsprechenden Tools auch beim Login benutzt wurden. Der Wechsel zwischen verschiedenen "Input Methods" kann nun direkt über ein On-Screen-Display erfolgen, es gibt viele grafische Detailverbesserungen und eine neue Login > Session-Animation. In der Fensterübersicht zeigt eine neue Hover-Grafik an, welche Fenster gerade aktiv ist, der Alt+F2 Schnellstarter wurde ebenfalls optisch überholt

Tastatursteuerung+

Darüber hinaus gibt es neue Tastatur-Shortcuts: Mittels Super+N kann die aktuelle Benachrichtigung in den Vordergrund geholt werden, etwa um direkt auf eine Chat-Nachricht zu antworten, ohne die Maus bemühen zu müssen. Und eine weitere gute Nachricht für Power-NutzerInnen: Wird beim Start einer Anwendung die Strg-Taste gehalten, bleibt die Anwendungsübersicht offen anstatt direkt auf den Desktop zu wechseln. So lassen sich rasch mehrere Programm in Reihe starten.

Flüssig

Unübersehbar ist in der neuen Version zudem, dass so manche Animation deutlich sanfter als noch in der Vorgänger-Release abläuft. Dies ist direktes Ergebnis von Verbesserungen beim Fenstermanager Mutter aber auch beim Toolkit GTK+: So stimmen sich die beiden nun beim Zeichnen des Bildschirms ab, um synchronisiert zu laufen, und optische Hänger zu vermeiden. Dies macht sich unter anderem in flüssigeren Animationen aber auch beim Verkleinern und Vergrößern von Fenstern bemerkbar.

Setup

Eigentlich schon in der Vorgängerversion vorgesehen, gibt nun "GNOME Initial Setup" sein Debüt: Dabei handelt es sich um eine Reihe von Dialogen, die nach dem ersten Boot ausgeführt werden, etwa um Zeit oder Ort einzustellen. Dies wird mit einigen "Getting Started"-Videos kombiniert, die neuen NutzerInnen den Einstieg in GNOME3 erleichtern sollen. Hierbei gilt es allerdings abzuwarten, welche Distributionen den "GNOME Initial Setup" dann auch tatsächlich übernehmen werden, Fedora steht hier jedenfalls ganz weit oben auf der Anwärterliste.

Systemeinstellungen

Ein weiterer Schwerpunkt der Entwicklung waren Verbesserungen an den Systemeinstellungen. Und auch wenn GNOME bei manchen den Ruf genießt, wahllos Einstellungen zu entfernen, ist mit der neuen Version das genaue Gegenteil der Fall: Es gibt gleich mehrere neue Einstellungsbereiche.

Neue Panels

Neben den bereits erwähnten Sucheinstellungen - wo übrigens zusätzlich auch festgelegt werden kann, welche Verzeichnisse die Desktop-Suche Tracker durchstöbern darf - sind neue Panels für "Privatsphäre", "Benachrichtigungen" und "Sharing" hinzugekommen. In den Privacy-Einstellungen lässt sich etwa die Darstellung des Namens am Desktop deaktivieren, oder die Speicherdauer für Informationen über zuletzt genutzte Dateien festlegen.

Benachrichtigung

Mithilfe der Benachrichtungseinstellungen, kann recht exakt definiert werden, welches Programm in dieser Hinsicht was tun darf. So ist es dann etwa möglich zu sagen, dass Anwendung X keine Töne von sich geben darf, während Informationen über Anwendung Y sogar im Lock-Screen zu sehen sind, Programm Z aber gleich gar keine Benachrichtigungen darstellen soll. Unter "Sharing" werden verschiedene bisher verstreute Einstellungen aus diesem Bereich versammelt, etwa zur Einrichtung eines Remote Desktops aber auch für File- oder Media-Sharing mit anderen Systemen.

Netzwerk und Co.

Dazu kommt die Weiterentwicklung bestehender Bereiche, allen voran der Netzwerkeinstellungen, die zunehmend von den grafischen Tools des NetworkManagers unabhängig werden. Es gibt nun also die Möglichkeit VPN-Verbindungen und Profile für Ethernet-Verbindungen direkt an dieser Stelle einzurichten. Zudem ist die Darstellung von drahtlosen Netzwerken nicht nur übersichtlicher geworden, es können auch einzelne Zugänge "vergessen" oder der Nutzungsverlauf angezeigt werden. Die Druckereinstellungen wurden ebenfalls erweitert: Bei der Einrichtung neuer Drucker wird nun automatisch per Samba nach freigegebenen Geräten im Netzwerk gesucht.

Online-Desktop

Eine entscheidende Verbesserung gibt es für die "Online-Accounts", wird hier nun doch auch der freie Online-Speicher OwnCloud unterstützt. Nach der Einrichtung eines entsprechenden Servers bindet GNOME automatisch Kontakte, Dateien und Kalender in den Desktop ein. In Fragen Google-Services vermeldet man die Unterstützung von OAuth 2.0, das ändert allerdings nichts daran, dass dieser Bereich weiter deutliche Defizite aufweist. So funktionieren die GNOME Online Accounts einfach nicht mit der Zwei-Weg-Authentifizierung von Google zusammen - auch wenn die Einrichtung eigentlich ohne Fehlermeldung abläuft. Die Vereinheitlichung der Desktop-Einstellungen wird vorangetrieben, indem IMAP und SMTP-Accounts nun ebenfalls in den Online Accounts eingerichtet werden können.

File Manager

Beim im letzten Zyklus grundlegenden umgebauten Dateimanager Nautilus übt man sich vor allem in Feinkorrekturen: So funktioniert die Suche nun wieder rekursiv und wurde auch sonst weiter verbessert, etwa indem die Ergebnisse inkrementell geladen werden. Für die Listen-Ansicht lässt sich nun optional - wieder - eine Tree-Darstellung aktivieren. Der "Mit Server verbinden"-Dialog ist jetzt fix im Sidebar untergebracht, vor allem für Android-NutzerInnen sehr erfreulich: Das unter dem Dateimanager werkelnde gvfs kann nun mit MTP umgehen, das nicht zuletzt von den aktuellen Nexus-Geräten von Google zum Datentransfer genutzt wird. Und dann gibt es noch eine Art "Spring Loaded Folders", wie sie vom Mac her bekannt sind: Wird ein Icon auf ein Verzeichnis gezogen und kurz gewartet, wird dieses geöffnet. Dies funktioniert sowohl in der Verzeichnisansicht als auch mit den Einträgen in der Navigation.

Web

Der Browser Epiphany / Web setzt nun auf Webkit2, die aktuelle Generation der Rendering Engine, die ein Multi-Prozess-Modell à la Google Chrome nutzt. Dadurch wird der Browser nicht nur schneller, auch die Sicherheit wird erhöht, weil die Tabs von einander isoliert laufen. Außerdem kann eine einzelne Seite nicht länger den gesamten Browser in die Knie zwingen. Dieser Wechsel hat auch ein neues Plugin-System zur Folge, bei dem entsprechende Komponenten nun vom Hauptprozess isoliert laufen.

Inkognito

Für die NutzerInnen sichtbare Verbesserungen in GNOME Web 3.8: Es gibt jetzt einen Inkognito-Modus, in dem keinerlei Daten dauerhaft gespeichert werden. Außerdem sind eine Undo-Funktion für das Schließen von Tabs, HTML5-Media-Controls und ein eigenes Icon für das Öffnen eines neuen Tabs im Toolbar hinzugekommen. Dazu kommt dann noch ein umgestaltete Suchfunktion, die wie bei anderen GNOME3-Anwendungen oberhalb der Seite angezeigt wird.

Redesign

Bei gleich mehreren Anwendungen wurde das User Interface umgestaltet, um es an die aktuellen GNOME3-Design-Prinzipien anzupassen. So gibt es nun etwa beim GNOME System Monitor, dem Archivier-Programm File Roller oder beim Dokumentanzeiger Evince keine Menüzeile mehr. Letzterer wurde in diesem Zuge gleich gröber umgestaltet samt neuem Toolbar und Suchfeld.

Virtuell

Das Virtualisierungs-Frontend Boxes kann nun mit Smartcards umgehen und nimmt "USB Redirection" automatisch vor. Frisch angehängte USB-Sticks werden so automatisch in das virtuelle System eingebunden, wenn dort der aktuelle Fokus liegt. Ebenfalls neu ist eine bessere Integration von Windows XP/7-Gastsystemen, hier werden für die virtuelle Umgebung optimierte Treiber schon während der Installation verwendet, wodurch etwa Copy & Paste zwischen Host und Gast ermöglicht wird.

Disks

GNOME Disks kann nun RAID-Setups erstellen und modifizieren und auf Wunsch einzelne Platten abschalten. Dazu kommen diverse neue Kommandozeilenparameter -  etwa zum schnellen Formatieren von Datenträgern.

Documents

Bei GNOME Documents lassen sich nun auch bei Google Drive abgelagerte Dokumente direkt in der Anwendung editieren, sowie online gespeicherte PDFs öffnen. Ebenfalls neu ist eine Zweiseitenansicht sowie ein Navigations-Slider für die Dokumentenansicht, der auch Miniaturgrafiken zur besseren Übersicht bietet. Die GNOME-eigene Kontaktanwendung hat eine umgestaltete Detailansicht samt dezidiertem Edit-Modus spendiert bekommen.

Angepasst an die Umgebung

Eine wichtige Verbesserung an der Infrastruktur ist, dass GNOME nun erkennt, in welchem Umfeld er gerade läuft. In Folge werden bei der Nutzung über Remote Desktop jetzt die Animationen deaktiviert, innerhalb einer virtuellen Maschine verzichtet man hingegen auf das eigene Power-Management.

Neue Icons

Ganz und gar oberflächlich hingegen, dass es neue Verzeichnis-Icons für den Desktop gibt, nachdem diese in der Vergangenheit gerne mal kritisiert wurden. Auch sonst wurden Desktop-Theme und Icons wieder in einigen Details angepasst.

Neue Komponenten

In der letzten Version noch als Preview mit dabei, wurde nun Clock fest aufgenommen, eine Weltuhr-Anwendung samt Timer, Wecker und Stoppuhr. Den Vorschau-Status haben dafür zwei neue Programme bekommen, nämlich die neu gestalte Notiz-Anwendung Notes / Bijiben und eine Anwendung zur Darstellung des aktuellen und kommenden Wetters.

Download und Zukunft

GNOME 3.8 steht in Form des Source Codes der Einzelkomponenten zum Download, darüber hinaus soll es in Kürze aber auch ein Live-Image geben, mit dem die neue Desktop-Version gefahrlos ausprobiert werden kann. Mit der Veröffentlichung der neuen stabilen Version wendet sich das Projekt denn auch gleich der nächsten Softwaregeneration zu, die bereits im Herbst kommen soll.  Einer der anvisierten Schwerpunkte ist dabei die Portierung auf den X.org-Nachfolger Wayland. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 27.03.13)