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Auch wenn es in der öffentlichen Wahrnehmung anders aussehen mag: 97 Prozent der wissenschaftlichen Arbeiten der letzten 20 Jahre kommen zu dem Schluss, dass der Mensch für den Klimawandel verantwortlich ist.

Foto: AP/Martin Meissner

Wien - Der angebliche Streit in der Wissenschaft um die Ursachen des Klimawandels dürfte nur eine Randerscheinung sein: Nach der Auswertung tausender Studien zu dem Thema aus einem Zeitraum von 20 Jahren kamen Wissenschafter aus den USA, Australien und Kanada zu dem Ergebnis, dass die überwältigende Mehrheit von knapp über 97 Prozent darin übereinstimmt, als Verursacher der Klimaerwärmung den Menschen anzusehen. Bei Diskussionen über politische Maßnahmen gegen den Klimawandel wird immer wieder angeführt, die Ursachen des Klimawandels seien nicht eindeutig erwiesen.

Die Wissenschafter werteten nun mehr als 4.000 wissenschaftliche Berichte von mehr als 10.000 Kollegen aus den Jahren zwischen 1991 und 2011 aus. In etwa einem Drittel dieser Studien wurde eine Bewertung abgegeben, ob der Mensch in erster Linie für die weltweite Klimaerwärmung verantwortlich sei. Nach der am Donnerstag im britischen Fachjournal "Environmental Research Letters" veröffentlichten Auswertung widerspricht nur eine "verschwindend geringe" Anzahl der wissenschaftlichen Untersuchungen der Ansicht, dass der Mensch die Ursache der Klimawandels sei.

Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und Realität

Nach Umfragen in den USA zwischen 1997 und 2007 glauben 60 Prozent der US-Bürger, dass die Wissenschaft über die Ursachen des Klimawandels gespalten sei. "Wissenschafter stimmen mit überwältigender Mehrheit darin überein, dass sich die Erde aufgrund des menschlichen Einflusses erwärmt", hoben die Autoren der Auswertung nun hervor. "Es gibt eine auffällige Diskrepanz zwischen der öffentlichen Wahrnehmung und der Realität." Eine genaue Wahrnehmung des wissenschaftlichen Konsenses sei aber ein entscheidendes Element für die öffentliche Unterstützung einer Klimapolitik. (APA/red, derStandard.at, 16.05.2013)