Das tanzende Baby ist Wilwhites Lieblings-GIF

Foto: Kinetix

GIFs sind ein Bestandteil digitaler Kultur - nicht nur für Katzenbilder

Foto: 4Gif

Kaum ein anderes Dateiformat hat es zu so viel Beliebtheit im Internet geschafft wie das GIF. Ob animiert oder nicht, ist das Graphics Interchange Format der Star unter den Bilddateiformaten. Sein Erfinder, Steve Wilhite, wurde am Dienstag mit einem Webby Award für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Wort des Jahres

Wie "Bits" schreibt, ist das GIF vor allem in den letzten Jahren zu einem digitalen Kulturgut geworden, das für zahlreiche Anwendungen zum Einsatz gekommen ist. 2012 wurde GIF von Oxford Dictionaries auch zum Wort des Jahres ausgezeichnet.

Weltruhm

GIFs sind mittlerweile so ernst zu nehmen wie kaum ein anderes Format. Nicht nur auf Spaß-Seiten und in Memes bedient man sich des GIFs. Sogar Firmenchefinnen wie Marissa Mayer greifen zu dem Format, wenn es um die Vermittlung von Inhalten geht. Seit 1987 ist das GIF fixer Bestandteil der digitalen Kultur. Bei seiner Entstehung konnte sich allerdings noch keiner so recht denken, dass es das Format irgendwann zu Weltruhm schafft.

1987: Erster Prototyp

Laut dem Direktor der Webby Awards ist das GIF ein "unglaublich beständiges Stück Technologie". Auch mit zunehmender Bandbreite habe sich das GIF wie ein Lauffeuer verbreitet. 1987, kurz vor der Einführung des GIFs, war die Verbreitung von BIldern nämlich ein großes Problem: Viele Computersysteme konnten mit den unterschiedlichen Bildformaten nicht umgehen, weshalb Wilwhite sich mit großem Interesse für Kompression ans Werk machte und einen Prototypen entwickelte. Das erste Bild war die Darstellung eines Flugzeugs und wurde im Juni 1987 veröffentlicht.

Tanzendes Baby

Das GIF wurde aufgrund seiner guten Kompression ein idealer Kandidat für ein Bildformat in Zeiten des langsamen Internets. So schnell wie das Internet wuchs, so schnell verbreitete sich auch das Bildformat und wurde zum Synonym des Internet-Memes. Obwohl Wilwhite selbst noch nie ein animiertes GIF produziert hat, ist das tanzende Baby, das 1996 aufkam, sein liebstes GIF.

Streit über Aussprache

Laut "Bits" ist Wilhite seit 2001 in Pension und hat sich seither aus der Branche zurückgezogen. Lediglich über die umstrittene Aussprache des Formats ärgert sich Wilwhite, da immer wieder betont wird, dass es im Englischen mit einem harten G und nicht als "Jif" ausgesprochen wird. "Das Oxford Dictionary erlaubt beide Aussprachen", so Wilwhite. (red, derStandard.at, 22.5.2013)