Wien - In den nächsten Tagen wird feststehen ob und wie es mit der angeschlagenen Baufirma Alpine weitergeht. Wie berichtet, braucht Alpine 150 Mio. vielleicht sogar 200 Mio. Euro zusätzliches Kapital, weil der Verkauf der Beteiligungen nicht klappte.

Es stellte sich heraus, dass der von der spanischen Eigentümerin, dem Infrastrukturkonzern FCC, erstellt Businessplan falsch war. Dafür waren allerdings die 18 Mio. Euro, die FCC seit Herbst vergangenen Jahres an Beraterhonoraren ausgab, fürstlich.

Verhandlungen

Dieser Tage verhandelt die FCC ihrerseits in Barcelona mit ihren Gläubigerbanken, um zu klären, ob sie die notwendigen Mittel bekommt. Kommt kein Geld aus Spanien, droht die Zerschlagung der Alpine. Die Konzernholding inklusive Auslandsgeschäft dürfte dann Insolvenz anmelden müssen. Der Österreich-Teil (4000 Mitarbeiter, 800 Mio. Euro Umsatz) könnte aufgefangen werden. Interessenten dafür sind vorhanden, dazu zählt auch die Porr.

Kommt es zur Insolvenz, wird die Haftung der Republik fällig und das Kapital der privaten Anleihegläubiger im Volumen von 290 Millionen Euro wäre vernichtet. Auch für die FCC wäre eine Pleite der Alpine wirtschaftlich nicht einfach zu verkraften zumal die Spanier bereits über 700 Millionen Euro in die Alpine steckten.(Claudia Ruff, DER STANDARD, 13.6.2013)