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Microsoft verwirft DRM-Pläne zur Xbox One.

Foto: REUTERS/David McNew

Nach wochenlangen Protesten hat Microsoft nun seine strikten Lizenzvorgaben für die im November erscheinende Spielkonsole Xbox One (XBO) verworfen. Die XBO wird damit keine Internetverbindung mehr alle 24 Stunden benötigen, um Offline-Games zocken zu können.

Außerdem wird es keine neuen Einschränkungen für den Handel mit Gebrauchtspielen geben, und auch die regionale Beschränkung zur Nutzung der Konsole wurde vom Tisch genommen. Microsoft macht es damit Konkurrent Sony und dessen PlayStation 4 (PS4) gleich und kehrt zu den Nutzungsrichtlinien für die aktuelle Konsolengeneration zurück.

Zwei wesentliche Unterschiede gibt es aber: Zur Einrichtung und Registrierung der Xbox One wird einmalig eine Internetverbindung benötigt, die PS4 kann zur Gänze offline genutzt werden. Zudem erfordert die XBO weiterhin den Einsatz der mitgelieferten Kinect-Kamera.

Anders als vorgesehen

Xbox-Manager Don Mattrick erklärte, dass man von allen geplanten Restriktionen und Online-Vorgaben absehen und anstelle dessen alles beim Alten belassen werde. "Das Teilen von Spielen wird so funktionieren, wie es heute funktioniert, man gibt einfach die Disc weiter. Heruntergeladene Titel können nicht geteilt und weiterverkauft werden. Auch ähnlich wie heute: Disc-basierte Games benötigen zum Spielen die Disc im Laufwerk", erklärt Mattrick.

"Wir haben zugehört und euer Feedback laut und klar vernommen." Auch wenn man glaube, dass die Mehrheit der Spieler online spielen werden, wolle man diese Entscheidung den Kunden überlassen.

Harter Kampf

Microsofts Umdenken folgt einem wochenlangen Protestlauf der Konsumenten und Medien. Neben den Restriktionen schürte auch Microsofts verwirrende Kommunikationspolitik Verunsicherung. Mattrick machte sich zudem keine Freunde, in dem er etwa "Offline-Gamern" empfahl, sich eine Xbox 360 anzuschaffen. Abseits der Kritik dürfte Microsofts Wandel auch durch die starken Vorbestellungen der PS4 angeregt worden sein.

Auch trotz der Änderungen steht dem Konzern noch ein harter Kampf im Rennen um die Next-Gen-Vorherrschaft bevor. Die Xbox One wird für 499 Euro mit Kinect und TV-Funktionalität, aber schwächerer Hardware als die PS4 an den Start gehen. Sonys Konsole schlägt mit 399 Euro zu Buche. Möglicherweise rudert Microsoft aber auch hier noch zurück. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 19.6.2013)